Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Unerwartete Probleme bereiten CISOs Sorgen


Hybrid-Cloud-Sicherheit in 2023: Ein Drittel aller Sicherheitsverstöße wird von IT- und Sicherheitsprofis nicht bemerkt
Jährliche Umfrage unterstreicht Fehleinschätzungen der Gefahr durch blinde Flecken in der Hybrid Cloud, obwohl 93 Prozent der Befragten einen Anstieg von Angriffen auf die Cloud-Sicherheit erwarten



Gigamon hat ihren jährlichen Report zu aktuellen Trends rund um Hybrid-Cloud-Sicherheit veröffentlicht, in dem eine große Kluft zwischen Wahrnehmung und Realität der Cyber-Sicherheit offengelegt wird. Die Umfrage unter mehr als 1.000 IT- und Sicherheitsverantwortlichen aus den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Singapur und Australien ergab, dass das Vertrauen in die Hybrid-Cloud-Sicherheit zwar oberflächlich hoch zu sein scheint: 94 Prozent der weltweit Befragten gaben an, dass ihre Sicherheits-Tools und -Prozesse vollständige Transparenz und Einblicke in IT-Infrastrukturen bieten. In der Realität wird jedoch fast ein Drittel der Sicherheitsvorfälle von IT- und Sicherheitsexperten nicht erkannt.

Laut Flexera nutzen heute 74 Prozent aller Organisationen eine Hybrid Cloud. Analysten von Forrester sind der Ansicht, dass hybride Infrastrukturen mittlerweile die Regel darstellen. Aber die Hybrid Cloud bringt auch eine Reihe von Sicherheitsbedenken mit sich, die von den Befragten der Gigamon-Umfrage zur Hybrid-Cloud-Sicherheit klar erkannt und benannt werden. 93 Prozent der Teilnehmer gehen davon aus, dass Angriffe auf die Cloud-Sicherheit weiter zunehmen werden. Innerhalb der letzten 18 Monate mussten 90 Prozent der Befragten einen Sicherheitsvorfall verzeichnen. Das Problem: 31 Prozent der Vorfälle wurden erst im Nachhinein erkannt und blieben von Sicherheits- und Monitoring-Tools zunächst unbemerkt. Diese Sicherheitsverstöße wurden erst erkannt, als zum Beispiel Unternehmensdaten im Dark Web auftauchten, Dateien unzugänglich wurden oder sich die Anwendungserfahrung durch langsame Applikationen verschlechterte (meist aufgrund von DoS oder laufender Daten-Exfiltration). Dieser Prozentsatz steigt auf 48 Prozent in den USA und 52 Prozent in Australien.

Die gute Nachricht: Übergreifende Zusammenarbeit ist auf dem Vormarsch in der IT. 96 Prozent der IT- und Sicherheitsverantwortlichen weltweit glauben, dass die Verantwortung für Cloud-Sicherheit auf alle Beteiligten verteilt werden sollte. Fast alle Befragten (99 Prozent) sind außerdem überzeugt, dass CloudOps und SecOps gemeinsame Ziele verfolgen. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, denn während CloudOps scheinbar die Strategie anführt, beklagen 99 Prozent der Befragten das Fehlen einer Security-First-Kultur. Das bedeutet, dass die Erkennung von Schwachstellen immer noch eine isolierte Aufgabe der SecOps-Teams ist.

Der Gigamon-Report identifiziert die wichtigsten Stressfaktoren für IT- und Sicherheitsverantwortliche im Jahr 2023 – und die Ergebnisse überraschen. Unentdeckte blinde Flecken (56 Prozent), Gesetzgebung (34 Prozent) und Angriffskomplexität (32 Prozent) bereiten CISOs und anderen IT-Verantwortlichen die größten Sorgen. Dahingegen zeigen sich nur 14 Prozent der Umfrageteilnehmer besorgt über unzureichende Cyber-Investitionen und 20 Prozent machen sich Gedanken über den anhaltenden Fachkräftemangel. Nur 19 Prozent der Befragten geben an, dass eine wirksame Sicherheitsschulung der Mitarbeiter ein entscheidender Faktor für das Vertrauen in die Sicherheit der IT-Infrastruktur ist. In Frankreich und Deutschland wird der Fachkräftemangel etwas kritischer betrachtet: 23 Prozent bzw. 25 Prozent geben hier an, dass der Zugang zu qualifiziertem Cloud-Fachpersonal ein entscheidender Faktor ist. Die Entwicklung der Gesetzgebung ist hingegen weltweit ein wichtiges Thema, insbesondere aber in Großbritannien und Australien: 41 Prozent der britischen und 59 Prozent der australischen IT- und Sicherheitsverantwortlichen nennen Änderungen von Cyber-Gesetzen und Compliance-Anforderungen als eine der Hauptsorgen für die Zukunft.

Generell bestätigten Umfrageteilnehmer die Existenz von blinden Flecken in ihren Infrastrukturen:
>> 70 Prozent haben keinen Einblick in verschlüsselte Daten. In Deutschland steigt diese Zahl auf 79 Prozent.
>> 35 Prozent verfügen nur über einen begrenzten Einblick in Container. Diese Zahl steigt auf 38 Prozent in Frankreich und 43 Prozent in Singapur.
>> Nur knapp die Hälfte (48 Prozent) haben Einblick in laterale Datenbewegungen. Mit 64 Prozent führen die USA bei der Sichtbarkeit von Ost-West-Datenverkehr.

Obwohl ein Drittel der CISOs und 50 Prozent der anderen IT- und Sicherheitsverantwortlichen blinde Flecken als Hauptstressfaktor nennen, geben sie zu, dass sie nicht genau wissen, wo ihre sensibelsten Daten gespeichert sind und wie sie gesichert werden.

"Die Umfrageergebnisse unterstreichen kritische Sichtbarkeitslücken zwischen On-Premises-Systemen und der Cloud. Die daraus entstehenden Risiken werden von IT- und Sicherheitsverantwortlichen auf der ganzen Welt scheinbar noch missverstanden" sagt Ian Farquhar, Security CTO bei Gigamon. "Vielfach werden diese blinden Flecken nicht als Bedrohung betrachtet. Aber Ost-West-Datenverkehr, also laterale Datenbewegung, und verschlüsselter Datenverkehr können in der Hybrid-Cloud-Welt immens gefährlich sein. Aus früheren Reports wissen wir bereits, dass sich eine riesige Menge von Malware hinter Verschlüsselung versteckt. Mehr als 50 Prozent der globalen CISOs machen sich Sorgen um blinde Flecken. Vor diesem Hintergrund scheint es so, als ob nicht genügend getan wird, um kritische Sichtbarkeitslücken zu schließen."

Deep Observability ermöglicht Zero-Trust-Initiativen
Der Gigamon Report zu den Trends der Hybrid-Cloud-Sicherheit hebt Zero Trust als Prioritätsthema für IT- und Sicherheitsverantwortliche hervor. Tatsächlich gibt es einen klaren Aufwärtstrend bei der Häufigkeit, mit der das Security Framework auf Vorstandsebene diskutiert wird. 87 Prozent der weltweit Befragten geben an, dass im Vorstand offen über Zero Trust gesprochen wird. Dies entspricht einem Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zu 2022.

Rund die Hälfte der Befragten in der diesjährigen Umfrage sagt, dass Zero Trust entscheidend ist für das Vertrauen in die Sicherheit ihres Unternehmens. In der Praxis verfügen viele Teams aber einfach nicht über die nötige Sichtbarkeit, um Zero Trust zu ermöglichen. Großbritannien (39 Prozent), die USA (42 Prozent) und Australien (41 Prozent) scheinen am ehesten in der Lage zu sein, die erforderliche Sichtbarkeit für das Zero Trust Framework zu erreichen. Dahinter bleiben Frankreich (26 Prozent), Deutschland (29 Prozent) und Singapur (25 Prozent) zurück. Alle Befragten bestätigen aber den Wert von Deep Observability beim Aufbau eines soliden Fundaments für Zero Trust. Deep Observability erweitert die Leistung von Metric-, Event-, Log- und Trace-basierten (MELT) Sicherheits- und Monitoring-Werkzeugen durch Echtzeit-Informationen aus dem Netzwerk. 97 Prozent der Befragten betrachten Deep Observability als ein wichtiges Element der Cloud-Sicherheit, was einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

"In Organisationen auf der ganzen Welt ist Zero Trust immer noch ein fortschreitendes Projekt. Positiv ist aber, dass mindestens die Hälfte der von uns befragten IT- und Sicherheitsverantwortlichen wissen, dass Zero Trust entscheidend für die Verbesserung ihrer Security Posture ist. Noch positiver ist das wachsende Bewusstsein für den Wert der Sichtbarkeit", sagt Mark Jow, EMEA CTO bei Gigamon. "Deep Observability und die Erweiterung traditioneller MELT-Ansätze sind entscheidend für alle Unternehmen, die auf ihrem Weg zu Zero Trust vorankommen wollen, während sie Hybrid-Cloud-Infrastrukturen schützen und Sichtbarkeitslücken beseitigen." (Gigamon: ra)

eingetragen: 28.06.23
Newsletterlauf: 05.09.23

Gigamon: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

  • FinOps Services and Cloud Optimization

    Im Geschäftskundenmarkt nimmt die Heterogenität der Cloud-Nutzung kontinuierlich zu. Selbst bei IaaS- und PaaS-Themen setzen die meisten Kunden bereits auf mehrere Hyperscaler. Gegenüber Managed Service Providern legen sie Wert darauf, dass diese über eine umfassende Expertise zu allen großen und bekannten Hyperscalern verfügen. Dabei wächst der Wunsch, flexibel zwischen verschiedenen Public Cloud-Angeboten wechseln zu können, wenn bessere Cloud-KI-Leistungen, attraktivere Preise oder eine höhere Compliance dies nahelegen.

  • Umfassender Blick auf die Cloud-Landschaft

    In der rasant fortschreitenden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Cloud-Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Genau hier setzt die aktuelle Studie "Professional User Rating: Cloud Business Solutions 2025" (PUR CBS) von techconsult an. Mehr als 3.200 Anwendungs-Expertinnen und -Experten haben ihre Meinung zu den von ihnen genutzten Cloud Business Solutions abgegeben und damit die diesjährigen Champions und High Performer gekürt.

  • Aufbau einer Cloud-basierten Infrastruktur

    SoftwareOne Holding hat die Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" veröffentlicht. Sie zeigt, dass Unternehmen jeder Größe, insbesondere mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Dollar, durch IT-Kostenoptimierung gezielt Innovationen vorantreiben können.

  • Umsetzung der KI-Strategie und -Projekte

    Riverbed gab die Ergebnisse für den Fertigungssektor der Riverbed Global AI & Digital Experience Survey bekannt. Die Studie ergab, dass zwar eine hohe Begeisterung für KI besteht - 92 Prozent der Befragten in der Fertigungsindustrie bestätigten, dass KI eine der obersten Prioritäten der Unternehmensleitung ist, und 92 Prozent stimmten zu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil bietet -, aber nur 32 Prozent der Hersteller sind vollständig darauf vorbereitet, KI-Projekte jetzt umzusetzen, 5 Prozent weniger als der Branchendurchschnitt.

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen