Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Trend zur Cloud-Migration hält an


CIOs bauen ihre Organisationen um - Hybrid Cloud bleibt wichtiges Trendthema in der IT
Mehr als jeder zweite Anwender schätzt das Sicherheitsniveau im Cloud Computing-Betrieb höher ein als im On-Premise-Deployment


Die Modernisierung der IT und die damit verbundene Cloud-Transformation ist und bleibt eines der Top-Themen von CIOs im Jahr 2020. Die Entwicklung geht dabei sehr stark hin zu hybriden Modellen, weil Cloud- und On-Premise-Lösungen künftig mehr oder weniger nebeneinander existieren werden. Aus unterschiedlichen Gründen ist es für viele Unternehmen auch gar nicht möglich, bestimmte Teile ihrer IT-Altsysteme in die Cloud zu transferieren, beispielsweise weil aufgrund von Prozessanforderungen die Anwendungen unverändert bestehen bleiben müssen oder regulatorische Anforderungen gegen eine Cloud-Migration sprechen. Dagegen werden neue Softwareprodukte immer häufiger cloud-basiert und mit Hilfe agiler Methoden und Zusammenarbeitsmodelle entwickelt.

Der Trend zu Veränderungen in der IT-Organisation wird laut den Ergebnissen der Lünendonk-Studie 2019 "IT-Strategien und Cloud-Sourcing im Zuge des digitalen Wandels" deutlich. Die Studie entstand in fachlicher Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister Datagroup und der Managementberatung HDP Management Consulting.

Laut der Lünendonk-Studie legen 40 Prozent der befragten CIOs und IT-Manager im Jahr 2020 einen Schwerpunkt auf die Migration von On-Premise-Anwendungen in die Cloud. 36 Prozent der befragten Manager wollen darüber hinaus einen Fokus auf den Aufbau von Hybrid-Cloud-Modellen setzen.

Gründe für die Nutzung der Cloud
Bei der Frage, warum Unternehmen überhaupt Daten in die Private oder Public Cloud verlagern, geht es den meisten Unternehmen (78 Prozent) in erster Linie um technische Themen wie den flexiblen und skalierbaren Betrieb der Anwendungen. 72 Prozent sehen ferner die Abdeckung von Lastspitzen als wesentlichen Grund dafür an, ihre Anwendungen in der Cloud zu betreiben. Weiterhin sprechen sich 68 Prozent der Unternehmen für Cloud-Services aus, weil sie sich dadurch eine bessere Integration von neuen Softwarelösungen in die IT-Backend-Prozesse versprechen. "Altsysteme haben häufig das Problem, dass sie nicht über offene Schnittstellen zur Anbindung von Drittanwendungen verfügen, sodass neue digitale Produkte oft nur mit sehr hohem Aufwand integriert werden können. Die Migration von Altanwendungen in die Cloud ist daher ein beliebtes Instrument bei der IT-Modernisierung", erläutert Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk & Hossenfelder und Studienautor.

Beim Thema der Datensicherheit ziehen 55 Prozent der befragten IT-Entscheider sogar bereits die Cloud dem On-Premise-Betrieb vor, weil die Cloud-Provider aus Sicht der Befragten höhere Sicherheitsstandards bieten können.

Allerdings gilt es laut 79 Prozent der Studienteilnehmer auch zu beachten, dass hybride IT-Landschaften zu höheren Sicherheitsanforderungen führen, die sich aus der Vernetzung von lokal installierten Anwendungen mit den Cloud-Lösungen ergeben. "Grundsätzlich sind die meisten Cloud-Rechenzentren auf einem hohen technologischen Stand und daher in der Regel besser gegen Hackerangriffe geschützt als die meisten lokalen Instanzen. Daher ist es notwendig, die On-Premise-Systeme in die neuen Security-Konzepte zu integrieren."

CIOs schaffen Voraussetzungen für IT-Bezug in den Fachbereichen
Als Folge der höheren strategischen Bedeutung der IT werden immer mehr Softwareprodukte in den Fachbereichen direkt oder von agil arbeitenden Business-IT-Teams entwickelt. So entstehen verstärkt softwarebasierte Geschäftsmodelle, beispielsweise rund um das Internet of Things und E-Commerce. Aber auch der Anteil von Embedded Systems in Maschinen, Anlagen, Fahrzeugen und Haushaltsgeräten nimmt deutlich zu. Folglich wird Software viel stärker aus der Kundenperspektive heraus entwickelt und Anforderungen wie Stabilität, Usability, Schnittstellenoffenheit, aber auch kürzere Releasezyklen werden wichtiger.

Entsprechend stellen die Fachbereiche auf agile Vorgehensmodelle wie Spotify Method, SAFe oder Scrum@Scale um, bei denen Fachbereiche und IT an der Entwicklung von Innovationen und digitalen Produkten zusammenarbeiten. In 53 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten diese Teams bei Sourcingthemen bereits interdisziplinär zusammen. Durch Technologien und Methoden wie Low Coding und DevOps lassen sich mittlerweile in den Fachbereichen mit Hilfe von cloud-basierten Entwicklungsumgebungen auch ohne detaillierte Programmierkenntnisse digitale Produkte entwickeln. Dazu ist jedoch die enge Zusammenarbeit von Business und IT notwendig.

Die Aufgabe von CIOs ist dabei zunehmend, Fachbereiche in ihrem Bestreben nach Innovationen, neuen Geschäftsmodellen und modernen Softwarelösungen zu unterstützen. 44 Prozent der befragten CIOs haben in ihren Unternehmen bereits ein Rahmenwerk geschaffen, damit die Business-Units zur Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategien autark Cloud-Komponenten beschaffen können. Solche Rahmenwerke regeln beispielsweise rechtliche oder regulatorische Aspekte und sind aus Sicht der IT ein wichtiges Instrument, um eine unkontrollierte Schatten-IT mit allen negativen Folgen zu vermeiden.

In einigen Unternehmen (23 Prozent) hat die IT auch bereits vollumfänglich die Voraussetzungen geschaffen, damit die Fachbereiche Cloud-Infrastrukturkomponenten (Server, Storage, Entwicklungsumgebungen etc.) einkaufen können, ohne die IT-Abteilung einzubeziehen. In weiteren 38 Prozent der Unternehmen ist dies bereits immerhin teilweise der Fall.

Für die meisten der befragten IT-Entscheider ist aufgrund der vielen neuen Anforderungen an die IT-Abteilung die Neuausrichtung der IT-Organisation sehr relevant (40 Prozent) beziehungsweise etwas relevant (40 Prozent). Hierzu gehören unter anderem der Aufbau von neuen Rollen und Skills, beispielsweise für agile Projekte, und die Entwicklung und Umsetzung von technologischen Innovationen. Ebenso viele Befragte (80 Prozent) sehen in der Planung und Umsetzung von agilen IT-Projekten eine hohe bis mittlere Relevanz für ihr Unternehmen.

Zur Lünendonk-Studie
Die Lünendonk-Studie "Der Markt für IT-Sourcingberatung in Deutschland" beleuchtet sowohl die Anbieter- als auch die Nachfrageseite. Für die 360-Grad-Analyse wurden CIOs und IT-Führungskräfte aus 102 Großunternehmen und Konzernen sowie 30 Beratungsunternehmen befragt, welche auf IT-Sourcingberatung spezialisiert sind oder IT-Sourcing im Leistungsportfolio haben. Sie ist mit Unterstützung von Datagroup und HDP Management Consulting entstanden und kostenfrei verfügbar.
(Lünendonk: ra)

eingetragen: 09.02.20
Newsletterlauf: 23.03.20

Lünendonk & Hossenfelder: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen