Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Wachsende Kluft bei IT-Dienstleistungen


IT-Services: Nachfrage wird bis 2010 um 17 Prozent zunehmen während IT-Budgets nahezu gleich bleiben
Die Nachfrage der IT-Dienstleistungen hat bisher immer die Angebotskapazität überstiegen - Hackett-Studie zeigt Methoden zur Verringerung der Kluft

Christian Kayser:
Christian Kayser: "Die weltweite Konjunkturschwäche zwingt IT-Organisationen dazu‚ mit wenigem mehr zu erreichen", Bild: The Hackett Group

(12.06.09) - Die neue Studie des Beratungsunternehmens The Hackett Group (NASDAQ: HCKT) erwartet, dass aufgrund des Wirtschaftsabschwungs in den kommenden zwei Jahren sowohl die Höhe der IT-Budgets als auch die der Personalbesetzungen nahezu gleich bleiben. Die Nachfrage nach IT-Services aber wird voraussichtlich mit über 17 Prozent zunehmen und so eine signifikante Kluft schaffen, der sich Unternehmen mit verbesserter Leistungsfähigkeit und Produktivität annehmen müssen. Die Hackett-Studie präsentiert Ergebnisse von mehr als 80 Unternehmen und zeigt Methoden in Schlüsselbereichen, die Unternehmen nutzen können, um die Lücke zu schließen: Strategien zur IT-Kosten-Kontrolle, Nachfragesteuerung und ermessensabhängige Kürzungen.

Die Steuerung der Nachfrage, die von vielen Unternehmen vernachlässigt wird, ist ein besonderer Bereich für mögliche Effizienz-Verbesserungen. Nur etwa ein Drittel aller Unternehmen der Studie nutzen Kostenaufteilungen oder Rückverrechnungen, um das Volumen der von internen Mitarbeitern genutzten IT-Dienstleistungen in Rechnung zu stellen. Zudem verfügen weniger als 30 Prozent über einen Service-Katalog, der einzelne Service-Angebote mit einem damit verbundenen Preis pro Einheit definiert.

"Die Nachfrage der IT-Dienstleistungen hat bisher immer die Angebotskapazität überstiegen", sagt Christian Kayser, Director, The Hackett Group Deutschland. "Die weltweite Konjunkturschwäche zwingt IT-Organisationen dazu‚ mit wenigem mehr zu erreichen. Die wachsende Kluft zwischen Nachfrage und Budget fordert Unternehmen ihren Mix aus Techniken zu erweitern. IT-Organisationen, die an Kürzungen in ihrem Ermessen festhalten, können das Problem nicht lösen. Wir sehen viel ungenutztes Potential für Unternehmen, ihre Kosten zu senken und die Nachfrage zu steuern. Während die meisten Unternehmen in der Studie grundlegende Strategien zur IT-Kostenkontrolle eingeführt haben, werden andere Bereiche wie die Nachfragesteuerung größtenteils missachtet."

Die Hackett-Studie zeigt Methoden in drei zentralen Bereichen, die Unternehmen nutzen können, um die Kluft zwischen den nahezu gleichbleibenden IT-Budgets und der steigenden Nachfrage zu schließen. Die erste Methode, die IT-Kosten-Kontrolle, birgt das größte Potential zur Reduzierung der IT-Kosten. Diese Maßnahme beinhaltet die wichtigsten Taktiken wie Offshoring und Outsourcing, IT-Reorganisation, Technologie-Rationalisierung, Produktivitäts- und Prozess-Verbesserungen sowie Lieferanten- und Vertrags-Management. Hackett fand heraus, dass mit Offshoring und Outsourcing bis zu dreifache Einsparungen im Vergleich zu anderen IT-Kosten-Strategien erzielt werden können, vor allem, weil beide Maßnahmen den größten Anteil des gesamten IT-Budgets beziehen. So haben die Experten festgestellt, dass eine Kosteneinsparung von zehn Prozent in diesem Bereich realistisch und erreichbar ist.

Weiterhin belegt die Studie, dass der zweite Bereich, die Steuerung der Nachfrage, eine sehr selten genutztes Verfahren der meisten Unternehmen ist. Die IT ist seit jeher auf die ständig wachsende Nachfrage ausgerichtet als auf die Einführung von Prozessen, die zur Eindämmung der Nachfrage führen. Dies hat zur Folge, dass die Techniken der Nachfrage-Steuerung weniger etabliert sind als andere Kostenkontroll-Verfahren. Außerdem geht aus der Studie hervor, dass nur wenige Unternehmen Taktiken wie Rücklastschriften, Service-Kataloge oder IT-Portfolio-Management nutzen, um Kosten zu senken, trotz der Tatsache, dass diese Verfahren Einsparungen erzielen können.

Der Hackett-Studie zufolge gaben die Unternehmen Prognosen ab, in denen sie für IT-Budgets und Personal ein jeweiliges Wachstum von nur etwa ein Prozent jährlich in den nächsten zwei Jahren voraussagten - und das vor dem Hintergrund der letzten drei Jahren, in denen die jährliche Wachstumsrate bei 5,3 Prozent (für Budgets) und 4,3 Prozent (für Mitarbeiter) lag. Der Rückgang von 75 Prozent im Budget steht in einem scharfen Kontrast zu den Unternehmens-Prognosen bezüglich der IT-Nachfrage, die nur um 15 Prozent sinken wird - und bis 8,6 Prozent jährlich in den nächsten zwei Jahren - was eine Steigerung von mehr als 17 Prozent bis Ende 2010 ausmacht.

Diese Untersuchung stützt auch Ergebnisse aus einer früheren Hackett-Studie über IT Business Value Management, die zeigte, dass IT-Organisation mit den besten Ergebnissen in der Lage sind, ihr ermessensabhängiges Budget als höchste Priorität für die geschäftlichen Ziele des Unternehmens miteinander zu verbinden - an und für sich die wirksamste Form der Steuerung der Nachfrage. Die letzte Strategie, ermessensabhängige Kürzungen, die meistens Budget- und Personal-Kürzungen beinhalten, ohne Prozessverbesserung oder Rationalisierung zu unterliegen, werden von den meisten Unternehmen verwendet.

Damit ist es auch der Risikoreichste der drei Ansätze. Es sei denn, Prozessverbesserungen sind ein integrierter Bestandteil jeder ermessensabhängiger Kürzung. Die Experten von Hackett warnen davor, denn die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Service-Level darunter leiden und die gesamte Wirksamkeit beeinträchtigt wird. (The Hackett Group: ra)

The Hackett Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen