Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

IT-Einsatz in der Luftfahrtbranche


"2009 Airline IT Trends"-Studie: Fluggesellschaften setzen auf Kosteneinsparungen durch neue Online-Features -Stark sinkende Investitionen
Service-orientierte Architektur, Software-as-a-Service, Web 2.0, Cloud Computing: Airlines werden in verschiedene IT-Bereiche investieren

(09.07.09) - Bedingt durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erreichen die IT-Investitionen von Airlines ein neues Tief. Das ist das Ergebnis der "2009 Airline IT Trends"-Studie, die auf dem jährlichen "Sita Air Transport IT-Summit" in Cannes vorgestellt wurde. Demnach sinken die Ausgaben für IT und Telekommunikation in diesem Jahr auf 1,7 Prozent des Umsatzes. Dabei handelt es sich um den niedrigsten Wert seit 2002, so ein Ergebnis der von Sita und Airline Business finanzierten Umfrage. Insgesamt musste die Branche im vergangenen Jahr Verluste von 10,4 Milliarden US-Dollar verkraften – in diesem Jahr wird laut IATA das Minus voraussichtlich neun Milliarden US-Dollar betragen.

Viele Airlines kämpfen sogar ums Überleben. Rund 72 Prozent der Befragten planen, mit ihren IT-Partnern in neue Vertragsverhandlungen zu treten, 70 Prozent der Studienteilnehmer investieren in neue Lösungen, die die Unternehmenskosten reduzieren. Als Kostendrücker gelten zudem Rationalisierungsmaßnahmen bei IT-Anbietern, Infrastruktur-Konsolidierungen, Entlassungen und Outsourcing-Aktivitäten.

Paul Coby, Sita-Chairman und CIO von British Airways, kommentiert die Studie: "Die gesunkenen IT-Investitionen sind die direkte Konsequenz auf die 80 Milliarden US-Dollar, die in diesem Jahr vermutlich durch fallende Passagierzahlen fehlen werden. Erstmals seit Jahren werden die IT-Ausgaben deshalb sinken – und das vermutlich für die kommenden Jahre. In dieser Situation versucht jeder mehr mit weniger zu erreichen."

Coby konkretisiert: "Wir leben in sehr herausfordernden Zeiten und die Luftfahrtbranche ist besonders betroffen. Es überrascht deshalb nicht, dass nur die wichtigsten IT-Investitionen getätigt und andere verschoben werden, wenn gleichzeitig das Überleben auf dem Spiel steht. Jeder Airline- oder Airport-Manager kann das nachvollziehen. Entsprechend häufig gaben die Befragten bei der Studie an, weniger investieren zu wollen, um die Strategie der CIOs zu unterstützen."

"Aber es ist wichtig anzuerkennen, dass IT auch ein Teil der Lösung des Problems sein kann. Richtig und effektiv eingesetzt, hilft IT, Umsätze zu erhalten. Die Umfrage zeigt, dass IT schon jetzt einen großen Beitrag dazu leistet, Kosten zu senken und Self-Service-Dienste durchzusetzen. Erstmals haben alle Umfrageteilnehmer angegeben, ihre Tickets online verkaufen zu wollen. Darüber hinaus sollen sich Verkäufe über das Internet zum wichtigsten Vertriebskanal entwickeln. Check-In per Internet bieten heute bereits 60 Prozent aller Befragten. Diese Zahl wird in den kommenden drei Jahren die 92-Prozent-Marke erreichen. Die IT-Revolution nimmt also auch in der Luftfahrtindustrie ihren Lauf."

Coby weiter: "Es muss zur Kenntnis genommen werden, dass, über einen Zeitraum von drei Jahren betrachtet, Airlines sehr wohl in verschiedene IT-Bereiche investieren werden. Beispiele dafür sind IP-Telefonie, Service-orientierte Architektur (SOA) , Software-as-a-Service (SaaS), Web 2.0, Cloud Computing, Datensicherheit und Biometrie.

"Dies zeigt, wie gut die IT-Branche auf die Luftfahrtindustrie ausgerichtet ist. Jede IT-Abteilung trägt zum Überleben der Airlines bei, indem Systeme zur Kostenreduktion wie Online-Check-Ins und Internet-Verkauf implementiert werden. Aber auch durch die IT-Wahl selbst lassen sich Kosten reduzieren. Jede Airline weiß, dass IT einer der Schlüssel zum Erfolg ist. Schließlich lassen sich mit einem cleveren IT-Einsatz nicht nur die 1,7 Prozent der Airline-Kosten adressieren, sondern auch 100 Prozent der Kostenbasis und 100 Prozent der Umsätze der Fluggesellschaften."

Um die Distributionskosten weiter zu senken, versuchen viele Airlines ihre Webseiten bis Ende 2010 mit weiteren Funktionen anzureichern. So gaben 44 Prozent der Befragten an, in Zukunft Funktionen für Umbuchungen und Stornierungen online anbieten zu wollen. Bereits jetzt arbeiten 37 Prozent der Studienteilnehmer mit derartigen Features.

Weitere, für 2010 geplante Website-Funktionalitäten:
• Alternative Bezahlsysteme (34 Prozent)
• Neue Produkte, um den Umsatz zu erhöhen (34 Prozent)
• Buchungsportale für Business-Kunden (33 Prozent)
• Frequent-Flyer-Incentive-Funktionen (29 Prozent)
• Buchungsportal für Reisebüros (28 Prozent)
• Online Shopping-Tools (26 Prozent)

Dass der Schwerpunkt auf effizienten Self-Service-Technologien liegt, spiegelt sich auch in der Nutzung von Kiosksystemen wider. Rund 74 Prozent aller Airlines planen den Ausbau dieser Einrichtungen für das Check-In und andere Funktionalitäten. Mit der branchenweiten Nutzung dieser Systeme werden auch weitere Anbieter hinzustoßen. Im Jahr 2009 beabsichtigen 26 Prozent der Airlines die Kioske um Funktionen wie "Verlorenes Gepäck melden" oder Flugumbuchungen zu nutzen. Im vergangenen Jahr waren es erst 18 Prozent.

Während 38 Prozent der Befragten noch keine mobilen Dienste anbieten, sind Benachrichtigungen über den Flugstatus und Verspätungen die beliebtesten Dienste für mobile Geräte. Ebenfalls 38 Prozent bieten derartige Services schon jetzt an, 42 Prozent haben Pläne für das kommende Jahr.

Bei der "Airline IT Trends-Survey" handelt es sich um eine Umfrage unter leitenden IT-Angestellten der führenden 200 Fluggesellschaften. In diesem Jahr nahmen 116 Airlines teil, 11 Prozent davon waren Low Cost Carrier, 27 Prozent hatten ein Passagiervolumen von mehr als 20 Millionen Passagieren. (Sita: ra)

Sita: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

  • Priorität für IT-Modernisierung

    Trotz weiterhin knapper IT-Budgets inmitten der Rezession bleibt die digitale Transformation für deutsche Unternehmen ein Top-Thema mit hoher strategischer Priorität. CIOs richten ihre IT-Organisationen weiter auf Effizienz, Resilienz und Innovationsfähigkeit aus - und setzen einen Fokus auf die Themen IT-Modernisierung, Cloud-Transformation, Cyber Security sowie Data & AI. Gleichzeitig fordern Fachkräftemangel, demografischer Wandel sowie Künstliche Intelligenz eine strukturelle Neuausrichtung der IT-Organisation: Bereits heute zeigt sich, dass 69 Prozent der befragten CIOs und IT-Verantwortlichen eine zu langsame Umsetzungsgeschwindigkeit in ihren Unternehmen beklagen, während gleichzeitig mehrere Transformationsfelder wie Kostensenkungsprogramme oder intelligente Automatisierung parallel umgesetzt werden müssen.

  • Schutz vor der nOAuth-Schwachstelle

    Semperis, Anbieterin von KI-gestützter Identitätssicherheit und Cyber-Resilienz, hat neue Forschungsergebnisse über die bekannte nOAuth-Schwachstelle in Entra ID von Microsoft veröffentlicht, die Angreifern mit minimalem Aufwand eine vollständige Kontoübernahme in anfälligen Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ermöglicht und für Unternehmen, die auf mandantenübergreifende Entra-Integrationen angewiesen sind, ein schwerwiegendes Risiko darstellt. Eric Woodruff, Chief Identity Architect von Semperis, präsentierte seine Ergebnisse diese Woche auf der Troopers 2025 in Heidelberg.

  • KI und Cloud beflügeln die Software-Umsätze

    Deutschlands Digitalwirtschaft zeigt sich weitgehend krisenfest. Trotz geopolitischer Unsicherheiten und des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds wachsen die Umsätze und es entstehen neue Jobs. So erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK) 2025 ein Umsatzplus von 4,4 Prozent auf 235,8 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 4,7 Prozent auf 225,9 Milliarden Euro zugelegt.

  • Cloud-Migration wird immer wichtiger

    Geschwindigkeit, Agilität und Resilienz sind entscheidender denn je, jedoch verlassen sich immer noch zu viele Organisationen auf On-Premise-HR- und ERP-Systeme. Das führt zu enormen Kosten. Ergebnisse einer internationalen Studie von Strada zeigen, dass fast zwei von fünf Unternehmen weiterhin Plattformen wie Microsoft Dynamics (20 Prozent) und SAP (19 Prozent) nutzen, obwohl bevorstehende Deadlines für das Support-Ende das Risiko von Störungen deutlich erhöhen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen