Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Oft Vorbehalte gegenüber AWS-SAP


Deutsche Unternehmen beziehen SAP immer häufiger aus der AWS-Cloud
Zusätzlich befeuert der "Cloud Native"-Trend laut neuer ISG-Studie das Geschäft von Amazon Web Services (AWS) und ihren Partnern



Der Markt für SAP in der AWS-Cloud wächst in Deutschland spürbar und bietet ein großes Geschäftspotenzial für die großen Cloud-Anbieter und ihre Partner. Dies meldet der neue "ISG Provider Lens AWS Ecosystem Partners Report Germany 2021" der Information Services Group (ISG). Zwar hätten viele Anwenderunternehmen weiterhin Vorbehalte gegenüber AWS-SAP, vor allem da SAP-Lösungen oft geschäftskritische Abläufe im Unternehmen steuern. Doch sei immer häufiger ein Strategiewechsel Richtung Cloud zu verzeichnen.

Den ISG-Analysten zufolge ist auch das Wachstum des übrigen AWS-Geschäfts und jenes der AWS-Dienstleister ungebremst, zumal der Trend hin zu "Cloud Native" in Deutschland immer mehr an Fahrt aufnimmt. Einer aktuellen ISG-Studie für den Verband EuroCloud Native zufolge setzen in deutschen Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten bereits 22 Prozent der Nutzer und Planer von Cloud-Lösungen auf "Cloud Native". Weitere 27 Prozent planen dies innerhalb der kommenden zwölf Monate. Nur für drei Prozent kommen Cloud-Native-Lösungen gar nicht in Frage.

"Nicht zuletzt die Corona-Pandemie beschleunigt den zunehmenden Markterfolg Cloud-basierter Angebote zusätzlich. Und AWS als ein weltweit führender Cloud-Services-Anbieter profitiert mit am stärksten davon", sagt Frank Heuer, Principal Analyst bei ISG. Was SAP angehe, setze das Walldorfer Unternehmen inzwischen zunehmend auf die Bereitstellung seiner Software über die Cloud, obwohl dies für SAP noch nicht so profitabel sei wie das traditionelle Geschäft. "Dass SAP hier bereit ist, Gewinneinbußen in Kauf zu nehmen, zeigt dass es sich um einen Markt mit großem Potenzial handelt. Dies haben auch Mitbewerber von SAP erkannt, die bereits seit längerem erfolgreich Business-Lösungen aus der Cloud anbieten", so ISG-Analyst Heuer weiter.

Entsprechend investieren auch zahlreiche IT-Dienstleister in das Geschäft mit AWS-SAP, so die neue ISG-Studie. Kunden erwarten demnach vor allem folgende Fähigkeiten von ihren AWS-SAP-Serviceanbietern: ein breites Portfolio, umfassende Ressourcen und vor allem auch Branchenkompetenz. International aufgestellte Großunternehmen richteten sich oft an ebenfalls global vertretene Dienstleister, während kleinere und mittelständische Unternehmen vor allem Lösungen aus einer Hand und mit einer starken Präsenz vor Ort in Deutschland erwarteten.

Im Teilmarkt "AWS SAP Workloads" der neuen AWS-Studie untersuchte ISG in Deutschland insgesamt 24 Anbieter, wovon sich neun als "Leader" positionieren konnten.

Die Studie "ISG Provider Lens AWS Ecosystem Partners Report Germany 2021" bewertet die Leistungen von 52 Anbietern in sechs Marktsegmenten (Quadranten): Neben "AWS SAP Workloads" sind dies "AWS Managed Services", "AWS Data Analytics & Machine Learning", "AWS Internet of Things (IoT) Services", "AWS Migration Services" und "AWS Consulting Services".

AWS Managed Services
Mit der wachsenden Verbreitung von AWS-Cloud-Services kommen zunehmend Unternehmen mit wenig eigenem AWS-Know-how und fehlendem Fachpersonal in Kontakt. Dies führt laut ISG-Studie aktuell verstärkt dazu, das Management von AWS-Lösungen in externe Hände zu legen. Von diesen Managed-Services-Anbietern erwarteten Anwenderunternehmen Unterstützung bei Multi-Cloud-Landschaften, bei Kosteneinsparungen, Sicherheit und Datenschutz sowie Erfahrung im Betrieb und End-to-End-Kompetenzen. Nicht zuletzt würden sich Anbieter positiv abheben, die den Betrieb von Deutschland aus anbieten. Vor allem bei Kunden mit erhöhten Datenschutzanforderungen und mittelständischen Unternehmen spiele dies eine wichtige Rolle.

AWS Data Analytics & Machine Learning
Die ISG-Studie weist darauf hin, dass Daten und ihre Analyse zu einer unverzichtbaren Ressource für den geschäftlichen Erfolg der deutschen Wirtschaft geworden sind. Eine der aktuell größten Herausforderungen in diesem Zusammenhang bestehe darin, dass die Menge der zu analysierenden Daten sehr schnell wächst, zum Beispiel die Daten aus Internet of Things-(IoT-)Systemen. Die IT-Serviceanbieter dieses Teilmarkts investierten deshalb massiv in künstliche Intelligenz. Vor allem Machine Learning sei ein Verfahren, das die Auswertung großer Datenmengen erleichtere und beschleunige.

AWS Internet of Things (IoT) Services
Auch IoT-Anwendungen haben durch die Corona-Pandemie an Relevanz gewonnen. Zum Beispiel die plötzliche Verschiebung von Mitarbeitern an unternehmensexterne Standorte rückte IoT-Themen wie mobile Endgeräte, Netzwerksicherheit und Datenmanagement in den Vordergrund, so die ISG-Studie. Darüber hinaus stiegen die Anforderungen an traditionelle IoT-Lösungen, da zum Beispiel Lieferketten im Zuge der Pandemie häufiger zusammenbrechen. Abhilfe würden hier unter anderem die stark skalierenden AWS-IoT-Lösungen versprechen, bei denen mehr noch als bei anderen AWS-Services das Partnernetzwerk ein wichtiger Erfolgsfaktor sei.

AWS Migration Services
Die Migration von Aufgaben und Funktionen ist der neuen ISG-Studie zufolge ein Schlüsselthema für den Einstieg in AWS-basierende Lösungen. Die Unterstützung bei dieser Migration liegt vor allem in den Händen des Partnernetzwerks für AWS-Migrationen. Führende Anbieter weisen demnach vor allem eine langjährige und enge Kooperation mit AWS auf, kombinieren Branchen- mit AWS-Migrationskompetenz und bieten eine weitreichende Abdeckung unterschiedlicher Plattformen.

AWS Consulting Services
Nicht nur bei Unternehmen, die erstmals auf AWS-Leistungen zurückgreifen wollen, besteht Klärungsbedarf, ob und wie der Einstieg optimal gestaltet werden kann. Auch bestehende AWS-Kunden greifen auf Beratungsleistungen zurück, wenn sie ihr Engagement weiterentwickeln wollen oder Unterstützung im laufenden Betrieb benötigen. ISG stellt in ihrer Studie fest, dass dabei die Frage von Kostensenkungsmöglichkeiten durch AWS-Lösungen derzeit noch dominant ist, auch wegen der COVID-19-Krise. ISG geht jedoch davon aus, dass längerfristig auch wieder verstärkt Change Management und digitale Unternehmensstrategien gefragt sind.

Der ISG-Anbietervergleich zählt Accenture und Capgemini in allen sechs Quadranten zu den Leadern. Atos wird in fünf sowie DXC Technology, T-Systems und Wipro in jeweils vier Quadranten als Leader aufgeführt. Claranet, Cognizant, Rackspace Technology und tecRacer gehören in jeweils drei Quadranten zu den Leadern, IBM und Materna in jeweils zwei sowie AllCloud, Computacenter, Deloitte, HCL, Lemongrass, NTT DATA, Reply, Siemens, Software AG, Syntax Systems und TCS in jeweils einem Quadranten.

Darüber hinaus bezeichnet die Studie AllCloud, Computacenter und Materna in jeweils einem Quadranten als "Rising Star". Nach ISG-Definition sind dies Unternehmen mit einem "vielversprechendem Portfolio" und "großem Zukunftspotenzial".

Angepasste Versionen der Studie sind bei AllCloud und Syntax Systems erhältlich. (ISG: ra)

eingetragen: 30.03.22
Newsletterlauf: 13.05.22

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen