Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

DACH: Zweitgrößter EMEA-Outsourcing-Markt


Europäisches IT-Outsourcing-Geschäft erreicht Rekordwerte
"EMEA ISG Outsourcing Index" verzeichnet starken Anstieg von Neuverträgen im zweiten Quartal

(25.08.15) - Im zweiten Quartal 2015 hat sich das IT-Outsourcing-Geschäft in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) deutlich ausgeweitet. Vor allem die Anzahl von Neuverträgen erreichte Rekordwerte. Sie erhöhte sich in fast allen Ländern der Region. Dies meldet die Information Services Group (ISG), ein Marktforschungs- und Beratungshaus im Informationstechnologie-Segment.

Der EMEA ISG Outsourcing Index verzeichnete von April bis Juni dieses Jahres 169 Neuverträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Volume, ACV) von insgesamt 2,2 Milliarden Euro. Diese Summe bedeutet ein Plus von 23 Prozent gegenüber dem ersten Quartal und eine um ein Drittel höhere Zahl an Neuverträgen. Der EMEA ISG Outsourcing Index erfasst alle kommerziellen Outsourcing-Verträge mit einem ACV ab vier Millionen Euro.

Der deutliche Aufschwung gegenüber dem ersten Jahresquartal ist ermutigend, täuscht jedoch zugleich darüber hinweg, dass die Marktperformance in EMEA in diesem Jahr noch immer schwächer ist als die starken Ergebnisse von 2014. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres liegt das ACV um 12 Prozent niedriger. Trotz des Aufschwungs im abgelaufenen Quartal verzeichnet das erste Halbjahr 2015 ein Minus von 21 Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahrs.

Die Erholung des Neuvertragsgeschäfts im zweiten Quartal 2015 geht nicht auf das Konto sogenannter Mega-Deals mit Vertragsvolumina von 80 Millionen Euro und mehr. Nur zwei dieser Mega-Deals wurden im abgelaufenen Quartal in EMEA unter Dach und Fach gebracht. Dies unterstreicht die Hinwendung des Markts zu einer höheren Zahl kleinerer Deals.

"Der Outsourcing-Markt hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert – hin zu einer größeren Anzahl von Verträgen mit geringerem ACV-Volumen", sagt Bernd Schäfer, ISG Partner und Managing Director für ISG DACH. "Zur Verdeutlichung: Das ACV von 5,7 Milliarden Euro in EMEA des ersten Halbjahrs 2008 basierte auf 199 Verträgen. Die 4,1 Milliarden der ersten sechs Monate dieses Jahres entsprechen hingegen dem Gegenwert von 293 Abschlüssen." Schäfer ergänzt, dass sich der Wandel am Outsourcing-Markt auch der zunehmenden Beliebtheit von Multisourcing-Konzepten verdankt, bei denen Auftraggeber Nischenanbieter mit Spezialservices bevorzugen und mit diesen kleinere Verträge kürzerer Laufzeit abschließen. "Auch der beschleunigte digitale Wandel macht sich deutlich bemerkbar. Da sich die digitalen Strategien der Käufer angesichts stets neuer Technologien und Betriebsmodelle immer schneller verändern, vermeiden die Auftraggeber umfangreiche und langfristig angelegte Verträge", so Schäfer.

Diesem allgemeinen Trend etwas gegenläufig gestaltete sich der Outsourcing-Markt in Deutschland, Österreich, der Schweiz (DACH) und Belgien. Dort stieg das ACV im zweiten Quartal 2015 vor allem dank des Abschlusses sehr großer Neuverträge. DACH als zweitgrößter Outsourcing-Markt der EMEA-Region wächst nun wieder beständig, nachdem er sich in den vergangenen Jahren uneinheitlich zeigte.

Das Vereinigte Königreich (UK) war im zweiten Quartal 2015 einer der großen Lichtblicke innerhalb der EMEA-Region mit einem ACV-Plus von im Jahresvergleich 150 Prozent. Auch bei der Anzahl der Neuverträge gab es einen Anstieg um 150 Prozent.

Die Outsourcing-Aktivitäten in Frankreich kehrten zu den gewohnten Werten zurück, nachdem das erste Halbjahr 2014 eine außergewöhnlich hohe Zahl an Neuverträgen aufwies. So fiel das ACV im Jahresvergleich um 74 Prozent und die Neuvertragszahl um 54 Prozent. Beide Werte liegen jedoch auf dem für Frankreich üblichen langjährigen Mittel im ersten Halbjahr.

Osteuropa verzeichnete im Vergleich zum Vorjahr einen starken Anstieg bei Vertragsanzahl und -umfang, wenn auch auf Basis eines vergleichsweise niedrigen Ausgangsniveaus, während in den skandinavischen Ländern sowohl ACV als auch die Vertragszahl sanken.
Mit Blick auf die unterschiedlichen Branchen verzeichneten sowohl Finanz- als auch Energiedienstleister ein positives erstes Halbjahr. Die Finanzindustrie wies einige sehr große Abschlüsse auf, während sich der Energiesektor durch insgesamt sehr rege Vertragsaktivitäten auszeichnete. Diese beiden Branchen glichen die Rückgänge an anderer Stelle aus, vor allem in der verarbeitenden Industrie sowie bei Transport- und Telekommunikationsunternehmen.

"Die zunehmenden Aktivitäten in der EMEA-Region zeigen, dass das Interesse an einer Auslagerung von IT-Ressourcen ungebrochen ist”, sagt Schäfer. "Vor allem der Finanz- und Energiesektor in DACH und Großbritannien belebten den Markt deutlich. Dies führte zu einem deutlichen Aufschwung im zweiten Quartal, nachdem das Frühjahr zunächst nur schleppend in Gang kam. Im dritten Quartal erwarten wir ein weiteres Marktwachstum. Zudem beobachten wir mit Spannung, wie sich die höhere Zahl kleinerer Verträge im zweiten Halbjahr 2015 auf die Marktdynamik insgesamt auswirken wird." (Information Services Group: ISG: ra)

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

  • FinOps Services and Cloud Optimization

    Im Geschäftskundenmarkt nimmt die Heterogenität der Cloud-Nutzung kontinuierlich zu. Selbst bei IaaS- und PaaS-Themen setzen die meisten Kunden bereits auf mehrere Hyperscaler. Gegenüber Managed Service Providern legen sie Wert darauf, dass diese über eine umfassende Expertise zu allen großen und bekannten Hyperscalern verfügen. Dabei wächst der Wunsch, flexibel zwischen verschiedenen Public Cloud-Angeboten wechseln zu können, wenn bessere Cloud-KI-Leistungen, attraktivere Preise oder eine höhere Compliance dies nahelegen.

  • Umfassender Blick auf die Cloud-Landschaft

    In der rasant fortschreitenden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Cloud-Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Genau hier setzt die aktuelle Studie "Professional User Rating: Cloud Business Solutions 2025" (PUR CBS) von techconsult an. Mehr als 3.200 Anwendungs-Expertinnen und -Experten haben ihre Meinung zu den von ihnen genutzten Cloud Business Solutions abgegeben und damit die diesjährigen Champions und High Performer gekürt.

  • Aufbau einer Cloud-basierten Infrastruktur

    SoftwareOne Holding hat die Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" veröffentlicht. Sie zeigt, dass Unternehmen jeder Größe, insbesondere mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Dollar, durch IT-Kostenoptimierung gezielt Innovationen vorantreiben können.

  • Umsetzung der KI-Strategie und -Projekte

    Riverbed gab die Ergebnisse für den Fertigungssektor der Riverbed Global AI & Digital Experience Survey bekannt. Die Studie ergab, dass zwar eine hohe Begeisterung für KI besteht - 92 Prozent der Befragten in der Fertigungsindustrie bestätigten, dass KI eine der obersten Prioritäten der Unternehmensleitung ist, und 92 Prozent stimmten zu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil bietet -, aber nur 32 Prozent der Hersteller sind vollständig darauf vorbereitet, KI-Projekte jetzt umzusetzen, 5 Prozent weniger als der Branchendurchschnitt.

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen