Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Nachwehen der globalen Rezession


Kleinere Verträge dominieren den EMEA Outsourcing-Markt 2013
"Q4 2013 EMEA ISG Outsourcing Index": Während sich der Umfang der Outsourcing-Aktivitäten im Jahre 2013 erhöhte, gab es einen Rückgang beim Vertragswert

(13.03.14) - Die von der Information Services Group (ISG) veröffentlichten Daten zeigen für das letzte Quartal 2013 einen Anstieg bei der Zahl der Outsourcing-Verträge in der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Dieser positiven Entwicklung steht jedoch ein Rückgang beim Gesamtumfang dieser Transaktionen gegenüber.

Wie der "4Q2013 EMEA ISG Outsourcing Index", der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Volume, ACV) ab 4 Millionen Euro erfasst, ausführt, wurden in der Region im letzten Quartal des Jahres 167 Verträge abgeschlossen. Dies entspricht einem Anstieg um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Gesamtzahl der Vertragsabschlüsse im Jahre 2013 erhöhte sich um eindrucksvolle 18 Prozent auf 587.

Während sich der Umfang der Outsourcing-Aktivitäten im Jahre 2013 erhöhte, gab es einen Rückgang beim Vertragswert. Das ACV in der EMEA-Region lag im letzten Quartal 2013 bei insgesamt 2,1 Milliarden Euro und damit um 20 Prozent unter dem Ergebnis des außergewöhnlich starken dritten Quartals und 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Damit lag das ACV für 2013 zwar im vierten aufeinander folgenden Jahr über 8 Milliarden Euro, ging wertmäßig aber gegenüber 2012 um 6 Prozent zurück.

Dieser Rückgang beim wertmäßigen Umfang ist weitgehend auf die Zunahme kleiner Verträge in der EMEA-Region in den vergangenen 12 Monaten zurückzuführen. Während die Unternehmen allmählich dazu übergehen, ihren Schwerpunkt weg von rezessionsbedingten Kosteneinsparungen und hin zum Einsatz des Outsourcing als strategischen Vorteil zu verlagern, haben Faktoren wie die Wettbewerbsbedingungen im Markt, Automatisierungstechnik und andere technologische Innovationen in der Summe zu einem Markt geführt, der von guten Volumina, aber schwächeren Auftragswerten gekennzeichnet ist. Von den im Jahre 2013 abgeschlossenen 587 Verträgen lagen 456 im Bereich zwischen 4 und 16 Millionen Euro. Nur zwei "Mega-Transaktionen" – Outsourcing-Verträge mit einem ACV von über 80 Millionen Euro – wurden im 4. Quartal 2013 in der EMEA-Region abgeschlossen, mit Dexia in Belgien und mit DNB, dem größten Finanzdienstleister Norwegens.

John Keppel, Partner & President, ISG North Europe, sagte: "Im Rückblick auf das Jahr 2013 ist klar erkennbar, dass es beim herkömmlichen Outsourcing-Modell zu Verschiebungen gekommen ist. Während der Rezession entstand ein Outsourcing-Markt mit steigendem Konkurrenzdruck, in dem die Anbieter hart um neue und bestehende Kunden kämpften, und die Käufer zur Kostensenkung wiederum auch spezialisierte Dienstleister und Nischenanbieter in Anspruch nahmen. Wenn man in diesem Mix dann noch die Auswirkungen der Automatisierungstechnik und anderer neuer Technologien berücksichtigt, überrascht es nicht, dass die Kunden heute mehr Leistung für ihr Geld erhalten und dass ihnen der intensive Wettbewerb mehr Möglichkeiten bietet. Dies hat den Markt aufgerüttelt. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch nach Überwindung der weltweiten Wirtschaftskrise in 2014 fortsetzen wird."

Keppel sagte weiter: "Dies heißt nicht, dass Mega-Transaktionen ganz verschwinden werden. Größere Verträge werden im Markt nach wie vor eine Rolle spielen. Da Multi-Sourcing jedoch immer üblicher wird, müssen die Anbieter entsprechend reagieren. Die Fähigkeit der Dienstleister, sich auf die veränderten Bedürfnisse ihrer Kunden einzustellen und gleichzeitig ihre Margen zu bewahren, wird in den kommenden fünf Jahren ausschlaggebend für ihren Erfolg sein."

Auf Länderebene ist festzustellen, dass der deutsche Markt – nach einem Aufschwung in der zweiten Jahreshälfte 2013 im Anschluss an schwächere Marktbedingungen im ersten Halbjahr – für das Jahr insgesamt einen leichten Rückgang des ACV um 7 Prozent verzeichnete. Deutschland war auch das einzige europäische Land, das bei der Anzahl der abgeschlossenen Verträge einen Rückgang verzeichnete, nämlich um 11 Prozent im Jahresvergleich.

"Deutschland nimmt in der gesamteuropäischen Marktlandschaft für Outsourcing eine mittlere Position ein. Gemeinsam mit Skandinavien und der Schweiz zählt es zu den Märkten in denen viele Outsourcing Bewegungen der ersten und zweiten Generation stattfinden. Angesiedelt zwischen schwachen Regionen, wie Frankreich und Italien, und starken, ausgereiften Märkten wie Großbritannien kann Deutschland aus der Heterogenität und Dynamik des europäischen Marktes schöpfen und bietet weiterhin großes Potential für Provider, speziell bei den interationalen Unternehmen der zweiten Reihe, trotz des Rückgangs von ACV und Anzahl abgeschlossener Verträge 2013," sagt Bernd Schäfer, Partner und Managing Director ISG DACH.

Über den ISG Outsourcing Index
Der ISG Outsourcing Index (ehemals TPI Index), der inzwischen 45 Quartale in Folge erfasst hat, gilt als maßgebliche Quelle für Informationen über das Marktgeschehen in Bezug auf Transaktionsstrukturen und -bedingungen, Branchentrends, geografische Verbreitung und Service Provider-Kennzahlen im Outsourcing. Seit mehr als einem Jahrzehnt bietet der Index Kunden, Sourcing-Anbietern, Analysten und der Presse eine vierteljährliche Momentaufnahme der Sourcing-Branche.
(Information Services Group, ISG: ra)

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Multicloud als bevorzugte Infrastruktur

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der sechsten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) vorgelegt. Mit der weltweiten Umfrage misst Nutanix die Verbreitung der Cloud-Nutzung in den Unternehmen.

  • Lieferkettentransparenz & Anforderungen

    Nach wochenlangen Debatten hat sich die Mehrheit der EU-Staaten für ein gemeinsames, europäisches Lieferkettengesetz ausgesprochen. Die nun noch fehlende Zustimmung des Europäischen Parlaments gilt als sicher. Jedoch geht laut einer aktuellen Umfrage des ERP+ Experten proAlpha mehr als die Hälfte (59 Prozent) der mittelständischen Unternehmen in Deutschland davon aus, dass dieses neue Gesetz starke Auswirkungen auf ihre Organisation sowie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung haben wird.

  • Hybride Cloud für hybride Arbeit

    Parallels, eine Submarke des weltweit tätigen Technologieunternehmens Alludo, veröffentlicht die Ergebnisse ihrer unter IT-Fachleuten durchgeführten Hybrid-Cloud-Befragung. Bei einer hybriden Cloud-Einrichtung handelt es sich um eine Kombination öffentlicher Clouds, privater Clouds und lokaler Infrastrukturen.

  • Online-Shopping hat alles komplett verändert

    Die aktuelle Soti-Studie Techspectations: Verbraucher wünschen sich Digitale Transformation des Einzelhandels zeigt, dass sich Konsumenten vom stationären Handel noch immer eine stärkere Personalisierung und ein umfangreicheres Angebot mobiler Technologien zur Verbesserung ihres Einkaufserlebnisses wünschen, was bereits im letztjährigen Soti-Einzelhandelsreport deutlich wurde.

  • KI beim Testen mobiler Anwendungen

    Tricentis hat die Ergebnisse einer neuen globalen Umfrage zur Bedeutung von Qualität und Testing mobiler Anwendungen veröffentlicht. Ein Kernelement der Umfrage waren die potenziellen Chancen von Automatisierung mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und Low-Code/No-Code. Deutsche Unternehmen liegen hier vorn: Rund 61 Prozent geben an, dass sie KI bereits beim Testen mobiler Anwendungen nutzen, international sind es nur rund 49 Prozent.

  • IT-Berufshaftpflicht sinnvoll

    In den letzten drei Jahren haben IT-Dienstleister beobachtet, dass Auftraggeber ihnen häufiger Schlechtleistung vorwerfen. Insgesamt berichten 44,6 Prozent der IT-Dienstleister von derartigen Erfahrungen. Besonders betroffen sind kleinere IT-Dienstleister, bei denen die Quote bei 50,8 Prozent liegt. Große Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten bestätigen diese Entwicklung zu 40 Prozent.

  • Schlechte Datenpraktiken noch weit verbreitet

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert die Ergebnisse einer Umfrage, die zeigt: 81 Prozent der befragten Unternehmen vertrauen ihren KI/ML-Ergebnissen, obwohl sie zugeben, fundamentale Daten-Ineffizienzen zu haben.

  • Flexera 2024 State of the Cloud Report

    Flexera, Anbieterin von Software-as-a-Service (SaaS)-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den State of the Cloud Report 2024 veröffentlicht. Die Umfrage unter 753 Teilnehmern offenbart die momentane Zwickmühle vieler Unternehmen.

  • MSPs als wertvolle Ressource für Cybersicherheit

    Kaseya hat den "MSP Benchmark Report 2024" veröffentlicht. Für die Studie hat das Unternehmen 1.000 MSPs aus den Regionen Amerika, EMEA und APAC befragt und die Antworten von IT-Profis und Führungskräften ausgewertet. Eine der wichtigsten Erkenntnisse des Reports ist der hohe Stellenwert von Cybersecurity für MSPs und die damit verbundenen Wachstumsmöglichkeiten.

  • Payroll zunehmend in die Cloud verlagert

    Alight, Anbieterin von Cloud-basierten Human-Capital-Technologien und -dienstleistungen, hat den Company Payroll Complexity Report 2024 veröffentlicht. Demnach musste in den letzten fünf Jahren mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) Strafen zahlen, weil ihnen Fehler bei der Gehaltsabrechnung unterlaufen sind.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen