Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Immer mehr Managed Services aus der Cloud


Cloud Computing: Laut Studie sind vor allem Managed Services im Infrastruktur- und Plattformmanagement betroffen
Vor allem indische Service-Provider drängen erfolgreich in den Markt für Managed Public Cloud Services


Die großen Public-Cloud-Anbieter nehmen immer mehr Managed-Service-Angebote in ihr Portfolio auf. Sie treten damit verstärkt in Konkurrenz zu den klassischen Managed-Service-Anbietern, vor allem beim Infrastruktur- und Plattform-Management. Dies meldet der neue "ISG Provider Lens Public Cloud – Services & Solutions Report Germany 2021" der Information Services Group (ISG). Er hat zudem beobachtet, dass die Serviceanbieter zunehmend mittelständische Unternehmen adressieren.

"Der klassische Cloud-Markt für Infrastructure-as-a-Service (IaaS) wächst auch weiterhin schnell, und das nicht nur wegen der COVID-Pandemie", sagt Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei der Information Services Group (ISG). "Zugleich sind integrierte Branchenlösungen aus der Cloud auf dem Vormarsch." Google und Microsoft seien hier Vorreiter, während AWS derzeit aufschließe.

Aufseiten der Service-Provider hätten die führenden Anbieter ihren Vorsprung weiter vergrößert. "Die von uns analysierten Leader des Marktes zeichnen sich vor allem durch besondere Fähigkeiten in Sachen Automatisierung, künstliche Intelligenz und Cloud Native aus. Und wenn einzelne Kompetenzen fehlen, werden sie hinzugekauft", so Henkes weiter. So habe die Zahl der Fusionen und Übernahmen im globalen IT-Services-Markt 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Darüber hinaus würden vor allem indische Service-Provider erfolgreich in den Markt für Managed Public Cloud Services drängen.

Akquisitionen sind den ISG-Analysten zufolge neben Weiterbildungen auch ein Weg, um den herrschenden Fachkräftemangel auszugleichen. Kombiniert mit verstärkter Automatisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz gelinge es Serviceanbietern auf diese Weise, die weiter stark wachsende Nachfrage zu bedienen. Die Anbieter würden sich mittlerweile vor allem durch den von ihnen erreichten Automatisierungsgrad differenzieren, der jeweils zwischen 40 und 70 Prozent liegt. Insbesondere auf die Infrastruktur bezogene Services wie die Bereitstellung von Rechenleistung oder bei Netzwerkschnittstellen sei der Automatisierungsgrad sehr hoch.

Bei Managed Services aus der Cloud bieten Hyperscaler schon länger dedizierte Akkreditierungen für Managed-Service-Provider (MSP) im Rahmen der Partnerprogramme an, so die Studie weiter. Viele Managed-Service-Verträge würden derzeit mit der Migration von Applikationen hin zu innovativen, standardisierten Lösungen einhergehen.

Im Teilmarkt "Managed Public Cloud Services for Large Accounts" untersuchte ISG insgesamt 25 Anbieter, wovon sich neun als "Leader" und einer als "Rising Star" positionieren konnten.

Die Studie "ISG Provider Lens Public Cloud – Services & Solutions Report Germany 2021" bewertet die Leistungen von 94 Anbietern in sieben Marktsegmenten (Quadranten): Neben "Managed Public Cloud Services for Large Accounts" sind dies "Consulting & Transformational Services for Large Accounts”, "Consulting & Transformational Services for the Midmarket", "Managed Public Cloud Services for the Midmarket", "Hyperscale Infrastructure & Platform Services", "SAP HANA Infrastructure Services" und "Secure Enterprise Filesharing Services".

Consulting & Transformational Services
Der ISG-Anbietervergleich verzeichnet nicht nur den Einsatz von modernster "Cloud-Native-Technologie" bei der Transformation hin zum datenzentrischen Unternehmen. Zugleich gehe dieser Prozess mit einem Kulturwandel einher, der entsprechendes Change Management erfordere. Die führenden Anbieter ergänzen der Studie zufolge diese Transformation mit spezifischen Native-Cloud-Sicherheitsangeboten. Denn die potenziellen Angriffsflächen würden sich erheblich von dem unterscheiden, was Unternehmen bislang gewohnt waren und schützen konnten.

Managed Public Cloud Services for Large Accounts
Managed Public Cloud Services for Large Accounts Im "Leader"-Quadranten des Marktsegments "Managed Public Cloud Services for Large Accounts" konnten sich neun Anbieter positionieren.


Hyperscale Infrastructure & Platform Services
Sowohl Großunternehmen als auch Mittelständler suchen laut ISG-Studie derzeit nach flexiblen und skalierbaren Infrastrukturen, mit denen sie ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessern können – zumal auch der Wandel in der Arbeitswelt mit zunehmend hybriden Arbeitsmodellen dies erfordere. Die Infrastruktur-Dienstleister haben sich laut Studie längst auf diese Herausforderungen eingestellt. Das IaaS-Angebot umfasse alle Komponenten wie Server, Netzwerk, Speicher und Konnektivität. Zudem stellten die Serviceanbieter in Zusammenarbeit mit den Cloud-Providern bei Bedarf Hybrid- oder Multi-Cloud-Umgebungen bereit. Mit einer auf Platform-as-a-Service (PaaS) basierenden Entwicklungsumgebung könnten in der Cloud schnell und einfach Apps erstellt, getestet und bereitgestellt werden. Auf diese Weise würden IaaS und PaaS in der Cloud zusammenwachsen. Container sollen dabei dafür sorgen, dass Anwendungen einfacher und schneller zu entwickeln sind und leichter in andere Umgebungen, auch bei anderen Cloud-Anbietern, umziehen können.

SAP HANA Infrastructure Services
Die Akzeptanz, SAP-Lösungen an einen Dienstleister auszulagern und von ihm betreiben zu lassen, steigt nicht zuletzt durch den Systemwechsel von ECC auf SAP HANA. Die ISG-Studie benennt diesbezüglich folgende Vorteile: Die Anwenderunternehmen sparen die eigenen Infrastruktur- und Personalkosten im eigenen Rechenzentrum. Der Provider übernimmt den Betrieb einer von SAP zertifizierten Plattform und einer Infrastruktur aus sicheren zertifizierten und redundanten Datacentern heraus. Solche Angebote würden von fast allen Anbietern um eine Fülle von Cloud-Services ergänzt, die den Betrieb weiter vereinfachen sowie flexibel und sicher gestalten sollen.

Secure Enterprise Filesharing Services
Durch den aktuellen Wandel der Arbeitsmodelle sind Mitarbeiter nicht mehr ausschließlich in den Büros ihrer Arbeitgeber tätig. Die benötigten Dokumente und Daten müssen in diesem Fall auf Filesharing-Plattformen verteilt gespeichert werden. Zu den Funktionalitäten der in der ISG-Studie untersuchten Filesharing-Services-Angebote zählt das Speichern von geschäftlichen Dokumenten mit Zugriff über Desktop-Computer oder mobile Systeme. Zudem nutzen Unternehmen diese Plattformen, um Daten vor Ort und in der Cloud zu synchronisieren. Führende Filesharing-as-a-Service-Angebote umfassen laut ISG zudem einen Marktplatz für die Integration von Drittanbieter-Services wie zum Beispiel Social Media- oder Projektmanagement-Lösungen.

Der ISG-Anbietervergleich zählt T-Systems in vier Quadranten sowie CANCOM und Microsoft in jeweils drei Quadranten zu den Leadern. Accenture, Arvato Systems, Atos, AWS, Capgemini, Claranet, Deutsche Telekom, Google, IBM, NTT DATA und Wipro sind Leader in zwei Quadranten, während All for One Group, Axians, Box, Brainloop, BTC, Computacenter, doubleSlash, DRACOON, Dropbox, Infosys, IONOS Cloud, PlusServer, Rackspace Technology, Reply, Skaylink und TCS in jeweils einem Quadranten als Leader genannt werden.

Darüber hinaus bezeichnet die Studie Cloudreach, gridscale, Nextcloud, Nordcloud, Sopra Steria und Syntax in jeweils einem Quadranten als "Rising Star". Nach ISG-Definition sind dies Unternehmen mit einem "vielversprechendem Portfolio" und "großem Zukunftspotenzial".

Über ISG Provider Lens
Die Studienreihe ISG Provider LensTM Quadrant ist der einzige Anbietervergleich seiner Art, der empirische, datengetriebene Forschungs- und Marktanalysen mit praxisbasierten Erfahrungen und Beobachtungen des global agierenden Beratungsteams von ISG kombiniert. Unternehmen erhalten eine Fülle detaillierter Daten und Marktanalysen, die ihnen die Auswahl geeigneter Sourcing-Partner erleichtern. ISG-Berater wiederum nutzen die Berichte, um ihre eigenen Marktkenntnisse zu überprüfen und ISG-Geschäftskunden zu beraten. Die Studie untersucht derzeit weltweit operierende Anbieter, vor allem in Europa und Lateinamerika sowie in den USA, Kanada, Brasilien, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Benelux, Deutschland, der Schweiz, Skandinavien, Australien und Singapur/Malaysia. Weitere Märkte werden in Zukunft hinzukommen. Weitere Informationen zur ISG Provider Lens-Marktforschung bietet diese Webseite.

Eine begleitende Studienreihe, die ISG Provider Lens Archetype Reports, bewertet als erste ihrer Art Anbieter aus der Sicht bestimmter Kundensegmente.

Alle ISG Provider Lens-Analysen enthalten jetzt neue und erweiterte Daten zur Kundenzufriedenheit (Customer Experience, CX). Diese Daten messen die tatsächlichen Erfahrungen von Unternehmen mit einzelnen Anbieterservices und -lösungen und basieren auf der fortlaufenden CX-Forschung von ISG. Unternehmenskunden, die ihre Erfahrungen mit einem bestimmten Anbieter oder Verkäufer mitteilen möchten, können sich hier registrieren und erhalten dann einen personalisierten Umfrage-Link. Wer teilnimmt, erhält im Gegenzug für das Feedback ein Gratisexemplar dieser Studie.
(ISG: ra)

eingetragen: 27.02.22
Newsletterlauf: 29.03.22

Vertiv: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • IT-Service-Unternehmen

    Die konjunkturelle Entwicklung schlägt sich im Geschäftsjahr 2024 auf die Umsätze der in Deutschland tätigen IT-Dienstleister nieder. Während die Anbieter im Jahr 2023 dem Rückgang der Wirtschaftsleistung noch trotzen konnten, legte ihr Umsatz im Jahr 2024 lediglich um durchschnittlich 2,6 Prozent zu (2023: 9,4 Prozent). Die angespannte wirtschaftliche Lage sowie geopolitische Unsicherheiten zwangen viele Anwenderunternehmen, ihre Investitionen in digitale Technologien zu priorisieren oder gar zu verschieben. Aufgrund der Hoffnung auf eine geopolitische Entspannung, eine anziehende Konjunktur, unter anderem aufgrund des Sondervermögens der neuen Bundesregierung, sowie enormer Nachholeffekte bei der digitalen Transformation rechnen IT-Dienstleister für 2025 und 2026 wieder mit höheren Wachstumsraten.

  • Fehlende Datenstandards als Engpass

    Trotz des enormen Potenzials von Artificial Intelligence (AI) im Gesundheitswesen befinden sich viele Einrichtungen noch in der Anfangsphase der Umsetzung. Eine aktuelle internationale Studie von SS&C Blue Prism zeigt: 94 Prozent der befragten Organisationen betrachten AI zwar als strategisch wichtig - doch mangelnde Datenqualität und fragmentierte Dateninfrastrukturen behindern den effektiven Einsatz.

  • Netzwerksichtbarkeit gewinnt weiter an Bedeutung

    63 Prozent der deutschen Sicherheits- und IT-Entscheider berichten, dass sie im Laufe der vergangenen zwölf Monate Opfer mindestens eines Cyber-Angriffs geworden sind - ein Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ergab die diesjährige Hybrid-Cloud-Security-Studie 2025 von Gigamon. Zum dritten Mal in Folge hat der führende Deep-Observability-Experte weltweit mehr als 1.000 Sicherheits- und IT-Experten befragt. Demnach ist dieser Anstieg vor allem auf die weitverbreitete Nutzung von KI durch Cyberangreifer zurückzuführen. Zudem beeinflusst die Technologie Sicherheit und Management von hybriden Cloud-Infrastrukturen.

  • Grundlage moderner KI-Anwendungen

    Confluent hat die Ergebnisse ihres vierten jährlichen Data Streaming Reports veröffentlicht. Für die Studie wurden 4.175 IT-Führungskräfte in zwölf Ländern befragt, darunter 325 aus Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass Daten-Streaming-Plattformen (DSP) nicht mehr optional, sondern entscheidend für den Erfolg von Künstlicher Intelligenz (KI) und die umfassende digitale Transformation von deutschen Unternehmen sind. Eine deutliche Mehrheit der IT-Entscheider (81?Prozent) ist überzeugt, dass DSP die Einführung von KI erleichtern, da sie zentrale Herausforderungen wie Datenzugriff, -qualität und -Governance direkt adressieren.

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen