Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Machtkampf auf dem Cloud Computing-Markt


Die Wachstumsrate bei öffentlichen IT-Cloud-Services wird mit 30 Prozent im Vergleich zu 2010 im Jahr 2011 mehr als fünfmal so hoch sein wie das Wachstum der IT-Branche insgesamt
IDC Predictions: Cloud Services, Mobile Computing und Social Networking erreichen 2011 die Marktreife und wachsen zu einer neuen Mainstream-Plattform zusammen

(08.12.10) - Transformation war in den letzten Jahren ein immer wiederkehrendes Thema in den Prognosen der International Data Corporation (IDC). In dieser Zeit entwickelten sich disruptive, den Markt verändernde Technologien, die von der weltweiten Wirtschaftskrise geprägt waren. Nach Meinung von IDC werden diese Technologien – Cloud Services, Mobile Computing und Social Networking – 2011 und sicherlich auch in den nachfolgenden Jahren weiter ausreifen und miteinander zu einer neuen Mainstream-Plattform für die IT-Branche zusammenwachsen.

"Wie gehen davon aus, dass diese transformativen Technologien im Jahr 2011 die Pionierphase hinter sich lassen und den ersten Schritt in den Mainstream vollziehen", sagte Frank Gens, Senior Vice President und Chef-Analyst bei IDC. "Im Zuge dieser Entwicklung konzentriert sich die IT-Branche verstärkt auf den Ausbau und die Nutzung dieser dominierenden Plattform der nahen Zukunft, mit mobilen, cloud-basierten Applikationen und Services, ergänzt durch wertschaffende Social Business-Applikationen und pervasive Analysemöglichkeiten. Diese Neustrukturierung eröffnet neue Märkte und bringt neue Chancen mit sich. Sie stellt aber auch alle Annahmen dahingehend auf den Kopf, wer in der Branche eine führende Rolle einnehmen wird und wie diese Marktführer ihre Führungsposition etablieren und festigen werden."

Vorangetrieben wird dieser Plattform-Wechsel durch ein weiteres Jahr mit wieder solide steigenden IT-Ausgaben. Laut IDC-Prognosen werden sich die weltweiten IT-Ausgaben 2011 auf 1,6 Billionen USD belaufen, 5,7 Prozent mehr als im Jahr 2010. Die Hardware-Ausgaben bleiben hoch (7,8 Prozent Zuwachs im Jahresvergleich), aber auch höhere Software-Investitionen (5,3 Prozent Zunahme) und damit zusammenhängende projektbasierte Services-Investitionen sowie Einkünfte aus dem Outsourcing-Geschäft (4 Prozent) werden für die IT-Branche immer wichtiger. Das globale IT-Geschäft profitiert zudem von einer schnelleren Erholung der Märkte in den Schwellenländern. Sie werden 2011 über die Hälfte aller weltweiten Netto- Neuinvestitionen generieren.

Die Wachstumsrate bei öffentlichen IT-Cloud-Services wird mit 30 Prozent im Vergleich zu 2010 im Jahr 2011 mehr als fünfmal so hoch sein wie das Wachstum der IT-Branche insgesamt, denn immer mehr Unternehmensapplikationen wandern in die Cloud. Kleine und mittelständische Unternehmen werden sich 2011 verstärkt auf die Cloud stürzen. Gegen Jahresende beträgt die Nutzungsrate bei manchen Cloud Computing-Angeboten in mittelständischen US-amerikanischen Firmen über 33 Prozent.

Auch das noch in den Kinderschuhen steckende Private-Cloud-Modell entwickelt sich weiter. Infrastruktur-, Software- und Diensteanbieter arbeiten hier gemeinsam an neuen Angeboten und Lösungen. Der Kampf der Anbieter um zwei "Machtpositionen" im Cloud Computing-Markt geht weiter. Es geht darum, auf wessen Cloud Computing-Plattform Lösungen zum Einsatz kommen und wer ein konsistentes, übergreifendes IT-Management über mehrere Public Clouds, kundenindividuelle Private Clouds und traditionelle IT-Umgebungen bieten kann.

Mobile Computing – mit unterschiedlichsten Geräten und einer Reihe neuer Applikationen – wird auch 2011 explosionsartige Wachstumsraten verzeichnen und bildet einen weiteren entscheidenden Bestandteil der neuen Plattform. IDC geht davon aus, dass in den nächsten 18 Monaten mehr mobile app-fähige Nicht-PCGeräte (also Smartphones, Media Tablets etc.) ausgeliefert werden als PCs, und es gibt in dieser Hinsicht kein Zurück. Anbieter, die ihre Wurzeln im PC-Geschäft haben, werden alles unternehmen, um in diesem schnell wachsenden Markt ihre Position zu sichern. Der zweite Kampf findet um die Führungsrolle im Markt für mobile Applikationen statt. In diesem Markt werden die Aktivitäten nach Meinung der IDC-Experten schwanken. IDC geht davon aus, dass 2011 fast 25 Milliarden mobile Apps heruntergeladen werden; 2010 waren es gut 10 Milliarden. Das sich noch in der Entwicklung befindende Apps-Ökosystem dürfte nach und nach die Kanäle für digitale Inhalte und Dienste für Privatkunden von Grund auf neu strukturieren.

Im Laufe der letzten 18 Monate hat Social Business Software im Unternehmensumfeld erheblich an Fahrt aufgenommen. Dieser Trend wird auch 2011 anhalten. IDC prognostiziert bis 2014 eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 38 Prozent. 2011 werden die großen Softwareanbieter spezialisierte Social Software Anbieter aufkaufen, um im Social Business Markt einen Fuß in die Tür zu kriegen bzw. ihre Marktanteile zu erhöhen. Diese Akquisitionsaktivitäten werden zur Konsolidierung des Marktes führen – ein sicheres Zeichen, dass Social Business sich zum Mainstream gewandelt hat. Im Segment für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) werden sich soziale Plattformen noch stärker durchsetzen: Bis zum Jahresende 2011 werden 40 Prozent dieser KMUs soziale Netzwerke für Werbezwecke nutzen.

In den kommenden Monaten wird sich also die neue Mainstream-IT-Plattform herausbilden. Für die IT-Anbieter entsteht dadurch nach IDC-Meinung eine Grundlage für das Geschäft mit neuen "intelligenten" Branchenlösungen. Im Einzelhandel führen Mobilitätsanwendungen und Social Networking schnell zu neuartigen Einkaufserlebnissen und damit zu einem neuen Einkaufsverhalten der Konsumenten: Sie nehmen ihr Smartphone mit in den Laden, vergleichen dort vor Ort die Preise und schauen sich Produktempfehlungen an. In der Finanzdienstleistungsbranche rücken durch Mobilitätsanwendungen und Cloud Computing Mobile Banking und Mobile Payment Lösungen der Realität ein Stück näher. Im Gesundheitswesen erwartet IDC, dass 14 Prozent der erwachsenen Amerikaner 2011 bereits Mobile Health Applikationen nutzen. "Der wirkliche Unterschied im kommenden Jahr besteht darin, dass diese disruptiven Technologien miteinander integriert werden – Cloud mit Mobile, Mobile mit Social Networking, Social Networking mit großen Datenmengen und Echtzeitanalysen" so Gens weiter. "Diese ehemals "neuen" Technologien können dann, was Investitionen und Management angeht, nicht mehr als eine Randerscheinung des Marktes und als isolierte "Sandboxes" betrachtet werden; vielmehr entwickeln sie sich schnell zum eigentlichen Markt und müssen entsprechend adressiert werden."

Alle Einzelheiten zu den IDC-Prognosen 2011 sind im Report IDC Predictions 2011: Welcome to the New Mainstream (Doc #225878) enthalten. (IDC: ra)

IDC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

  • FinOps Services and Cloud Optimization

    Im Geschäftskundenmarkt nimmt die Heterogenität der Cloud-Nutzung kontinuierlich zu. Selbst bei IaaS- und PaaS-Themen setzen die meisten Kunden bereits auf mehrere Hyperscaler. Gegenüber Managed Service Providern legen sie Wert darauf, dass diese über eine umfassende Expertise zu allen großen und bekannten Hyperscalern verfügen. Dabei wächst der Wunsch, flexibel zwischen verschiedenen Public Cloud-Angeboten wechseln zu können, wenn bessere Cloud-KI-Leistungen, attraktivere Preise oder eine höhere Compliance dies nahelegen.

  • Umfassender Blick auf die Cloud-Landschaft

    In der rasant fortschreitenden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Cloud-Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Genau hier setzt die aktuelle Studie "Professional User Rating: Cloud Business Solutions 2025" (PUR CBS) von techconsult an. Mehr als 3.200 Anwendungs-Expertinnen und -Experten haben ihre Meinung zu den von ihnen genutzten Cloud Business Solutions abgegeben und damit die diesjährigen Champions und High Performer gekürt.

  • Aufbau einer Cloud-basierten Infrastruktur

    SoftwareOne Holding hat die Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" veröffentlicht. Sie zeigt, dass Unternehmen jeder Größe, insbesondere mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Dollar, durch IT-Kostenoptimierung gezielt Innovationen vorantreiben können.

  • Umsetzung der KI-Strategie und -Projekte

    Riverbed gab die Ergebnisse für den Fertigungssektor der Riverbed Global AI & Digital Experience Survey bekannt. Die Studie ergab, dass zwar eine hohe Begeisterung für KI besteht - 92 Prozent der Befragten in der Fertigungsindustrie bestätigten, dass KI eine der obersten Prioritäten der Unternehmensleitung ist, und 92 Prozent stimmten zu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil bietet -, aber nur 32 Prozent der Hersteller sind vollständig darauf vorbereitet, KI-Projekte jetzt umzusetzen, 5 Prozent weniger als der Branchendurchschnitt.

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen