Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Strompreis ein Standortfaktor


200.000 Beschäftige arbeiten für deutsche Rechenzentren
45 Prozent der Betreiber erwägen, ins Ausland abzuwandern


(08.04.14) - Deutschland gehört derzeit noch zu den wichtigsten Standorten für Rechenzentren in Europa. Im Jahr 2013 waren für die Branche hierzulande rund 200.000 Vollzeit-Arbeitnehmer tätig. Davon werden rund 120.000 Beschäftigte für den reinen Betrieb der Rechenzentren eingesetzt. Weitere 80.000 sind direkt von Rechenzentren abhängig. Sie arbeiten in Systemhäusern, Baufirmen und spezialisierten Dienstleistern sowie im Handwerk ausschließlich für Rechenzentren. Das geht aus einer Studie im Auftrag des Bitkom hervor. "Rechenzentren bilden eine Basisinfrastruktur für fast jede wirtschaftliche Aktivität - ganz gleich, ob in der Finanzindustrie, beim Automobilbau oder in der Chemiebranche", sagt Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf. Im Jahr 2013 beliefen sich Investitionen in Rechenzentren auf rund 7,8 Milliarden Euro. Davon gaben Betreiber allein sieben Milliarden Euro für IT-Hardware wie Server, Speichersysteme oder Netzwerkkomponenten aus.

Im Vergleich zum europäischen Ausland stellt die Branche dem Standort Deutschland ein gemischtes Zeugnis aus. Laut Studie bewerten die Betreiber die Faktoren Stromversorgung, Datenschutz und Rechtssicherheit mit gut oder sehr gut. Als Belastung empfinden sie dagegen den in Deutschland überdurchschnittlich hohen Strompreis. 90 Prozent der Befragten nannten den Strompreis als Standortfaktor, der sich in den letzten fünf Jahren verschlechtert hat. "Für Rechenzentren nimmt der Strompreis einen großen Anteil an den Betriebskosten ein. An dieser Stelle ist eine Entlastung zwingend notwendig, um die Branche in Deutschland zu halten und ihr Wachstumsperspektiven zu bieten", sagt Bitkom-Hauptvorstand Dr. Sebastian Brandis.

45 Prozent der befragten Betreiber von Rechenzentren können sich bereits vorstellen, ins Ausland abzuwandern. Die vier anderen großen europäischen Rechenzentrums-Standorte London, Paris, Amsterdam und Madrid sind in den vergangenen Jahren deutlich stärker gewachsen als Deutschlands Top-Standort Frankfurt. Der Bitkom fordert daher, den Rechenzentrums-Standort Deutschland mit gezielten Maßnahmen attraktiver zu machen. Kempf: "Deutschland muss seine Datennetze stärker ausbauen und mehr Schulabsolventen in IT-nahen Berufen ausbilden. Vor allem aber müssen die Abgaben auf Energiepreise auch für jene Industrien gesenkt werden, die zwar nicht zum produzierenden Gewerbe gehören, aber energieintensiv sind."

Darüber hinaus sind Rechenzentren aus Bitkom-Sicht ein wichtiger Baustein für Datenschutz und IT-Sicherheit in Deutschland. "Eine gut ausgebaute Rechenzentrums-Infrastruktur ist sehr hilfreich, wenn wir ein hohes Sicherheitsniveau im IT-Bereich halten und auch den Wirtschaftsschutz stärken wollen", erklärt Kempf.

Zur Methodik: Das Forschungsinstitut Borderstep Institut hat im Auftrag des Bitkom 75 Rechenzentrumsbetreiber befragt, die insgesamt 347 Rechenzentren mit einer IT-Fläche von rund 400.000 m⊃2; in Deutschland unterhalten.
(Bitkom: ra)

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

  • FinOps Services and Cloud Optimization

    Im Geschäftskundenmarkt nimmt die Heterogenität der Cloud-Nutzung kontinuierlich zu. Selbst bei IaaS- und PaaS-Themen setzen die meisten Kunden bereits auf mehrere Hyperscaler. Gegenüber Managed Service Providern legen sie Wert darauf, dass diese über eine umfassende Expertise zu allen großen und bekannten Hyperscalern verfügen. Dabei wächst der Wunsch, flexibel zwischen verschiedenen Public Cloud-Angeboten wechseln zu können, wenn bessere Cloud-KI-Leistungen, attraktivere Preise oder eine höhere Compliance dies nahelegen.

  • Umfassender Blick auf die Cloud-Landschaft

    In der rasant fortschreitenden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Cloud-Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Genau hier setzt die aktuelle Studie "Professional User Rating: Cloud Business Solutions 2025" (PUR CBS) von techconsult an. Mehr als 3.200 Anwendungs-Expertinnen und -Experten haben ihre Meinung zu den von ihnen genutzten Cloud Business Solutions abgegeben und damit die diesjährigen Champions und High Performer gekürt.

  • Aufbau einer Cloud-basierten Infrastruktur

    SoftwareOne Holding hat die Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" veröffentlicht. Sie zeigt, dass Unternehmen jeder Größe, insbesondere mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Dollar, durch IT-Kostenoptimierung gezielt Innovationen vorantreiben können.

  • Umsetzung der KI-Strategie und -Projekte

    Riverbed gab die Ergebnisse für den Fertigungssektor der Riverbed Global AI & Digital Experience Survey bekannt. Die Studie ergab, dass zwar eine hohe Begeisterung für KI besteht - 92 Prozent der Befragten in der Fertigungsindustrie bestätigten, dass KI eine der obersten Prioritäten der Unternehmensleitung ist, und 92 Prozent stimmten zu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil bietet -, aber nur 32 Prozent der Hersteller sind vollständig darauf vorbereitet, KI-Projekte jetzt umzusetzen, 5 Prozent weniger als der Branchendurchschnitt.

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen