Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing in der Energiewirtschaft


Studie: Beim Ausbau eines intelligenten Netzbetriebs (Smart Grid) wird Cloud Computing voraussichtlich keinen Beitrag leisten
Cloud Computing kann aber die Integration erneuerbarer Energien vorantreiben

(02.04.13) - Der zielgerichtete Einsatz von Cloud Computing könnte die deutsche Energiewirtschaft deutlich voranbringen. Allerdings hemmt insbesondere die Sorge um mangelnde Sicherheit gespeicherter Daten deutsche Energieversorger, das Potenzial der Technologie zu nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Management- und Technologieberatung BearingPoint in Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen.

Im Rahmen der Studie wurden knapp 100 Entscheidungsträger der deutschen Energieunternehmen befragt – darunter E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall. Die Experten sind sich einig: Innovationen wie Smart Meter und Smart Grid sorgen für rasant wachsende Datenmengen und steigende Kommunikationsanforderungen. Diese könnten laut Mehrheit der Befragten (70 Prozent) durch den Einsatz von Cloud Computing kosteneffizient bewältigt werden. Das wiederum sieht ein Großteil der Befragten auch als Motor für verbesserte Prozesse und Serviceangebote. Trotzdem sind die Energieversorger zögerlich: 80 Prozent halten den Schutz kundenspezifischer und systemrelevanter Daten für nicht ausreichend.

"Das ist eine große Herausforderung bei der Realisierung von ‚smarten‘ Netzen, denn im Netzbetrieb muss ein unberechtigter Zugriff auf systemrelevante Daten grundsätzlich ausgeschlossen sein. Diese Anforderung kann nach Einschätzung der Studienteilnehmer bei Cloud Computing-Technologien derzeit noch nicht mit der gebotenen Zuverlässigkeit erfüllt werden", sagt Dr. Andreas Olbrich, Partner bei BearingPoint. "Umso wichtiger ist es, dass Energieversorger, Politik und Cloud Computing-Dienstleister sich jetzt mit der Sicherheitsproblematik bei der Datenverarbeitung auseinandersetzen und diese dringend lösen. Nur so kann das enorme Potenzial der Technologie für die Energiewirtschaft genutzt werden."

Mit Cloud Computing erneuerbare Energien kostengünstig in den Markt integrieren
Die Hälfte der Befragten sieht Cloud Computing als geeignete Technologie, die den Ausbau eines intelligenten Marktes vorantreibt (Smart Market). Laut Meinung der Experten kann zum Beispiel eine Cloud Computing basierte IT-Plattform dezentral und erneuerbar erzeugten Strom kosteneffizient auf regionalen Marktplätzen anbieten. Damit es soweit kommt, sehen jedoch 90 Prozent die Notwendigkeit, dass die hierfür erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur regulatorisch refinanziert werden können.

Nur 27 Prozent erachten hierfür ein grundlegend neues Marktmodell, wie zum Beispiel auf Basis des momentan diskutierten Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), für relevant. Die Hälfte der Befragten befürchtet, dass eine kosteneffiziente Marktintegration dezentral erzeugter Energien mittels Cloud Computing in den kommenden Jahren überhaupt nicht realisierbar sein wird. Der technische Aufwand und die mangelnde Akzeptanz bei den Betreibern von Anlagen für erneuerbare Energien werden als Gründe hierfür angeführt.

Beim Ausbau eines intelligenten Netzbetriebs (Smart Grid) wird Cloud Computing voraussichtlich keinen Beitrag leisten. 59 Prozent machen dafür die mangelnde Sicherheit systemrelevanter Daten verantwortlich. Fast die Hälfte der Befragten schätzt, dass passende und reife Technologien in den nächsten Jahren noch nicht verfügbar sind. Ihre Zurückhaltung erklären die Netzbetreiber mit den hohen Anforderungen an die Ausfallsicherheit der Netze.

Vertrieb und neue Geschäftsfelder wachsen schon jetzt mit der Cloud
Laut Experten profitieren von Cloud Computing im Moment insbesondere die Bereiche Vertrieb und neue Geschäftsfelder. So treiben umfassende Analysemöglichkeiten (Big Data) die gezielte Kundenbindung voran. Gerade bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder sehen die Experten Potential: Fast 90 Prozent der Befragten sprechen von Chancen in der Erweiterung des Serviceangebots. So ist zum Beispiel der erfolgreiche Einsatz von Smart Metern ganz wesentlich mit innovativen Anwendungen für Endkunden verknüpft.

"Energieunternehmen, die Cloud Computing stärker einsetzen, können sich wichtige Wettbewerbsvorteile sichern, unter anderem die höhere Auslastung eigener IT-Systeme. Insbesondere für Unternehmen im kommunalen Umfeld bietet sich dadurch die Möglichkeit, ihre IT zu bündeln und so Kosten zu reduzieren. Für Entscheider geht es deshalb jetzt vor allem darum, den Markt zu beobachten und Potenziale einzuschätzen", sagt Dr. Andreas Olbrich. (Bearing Point: ra)

BearingPoint: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

  • Fähigkeiten im Bereich Responsible AI

    Das Infosys Knowledge Institute (IKI), ein Forschungszweig von Infosys veröffentlichte ihre aktuelle Studie über den verantwortungsvollen Einsatz von KI in Unternehmen. Für den "Responsible Enterprise AI in the Agentic Era" Report wurden mehr als 1.500 Führungskräfte in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den USA und Australien befragt und interviewt. Die Umfrage zeigt deutliche Lücken in der Fähigkeit von Organisationen, künstliche Intelligenz verantwortungsbewusst einzusetzen. 78 Prozent der Unternehmen betrachten Responsible AI als Motor für ihr Wachstum. Doch nur zwei?Prozent haben geeignete Kontrollen implementiert, um Reputationsrisiken und finanzielle Verluste zu vermeiden.

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen