Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Datenschutz vorzugsweise in verteilten Umgebungen


Europäische Unternehmen ignorieren beim Daten-Backup die Cloud
Die Frage, ob Pläne bestünden, Anwendungen in die Cloud zu verschieben, beantworteten 51 Prozent der Befragten mit "nein"


Von Chris Ross, SVP International, Barracuda Networks

Daten, Daten, Daten! Nur wohin damit, wenn es um deren Schutz geht? Die Cloud scheint bei europäischen Unternehmen kein adäquate Backup-Lösung zu sein. Sie vertrauen in der Mehrheit immer noch ganz traditionell auf Plattformanbieter wie Microsoft, um ihre Daten zu schützen. So offenbart es eine aktuelle Studie von Barracuda Networks, die die Antworten von 432 IT-Experten, Geschäftsführern und Backup-Administratoren als Befragungsgrundlage hat. Ziel war es, die Einstellung der EMEA-Organisationen zu Backup und Wiederherstellung zu untersuchen.

IT-Teams moderner Unternehmen haben in punkto Daten-Backup viel zu tun. Nicht nur die schiere Menge an Daten, sondern auch die bevorzugt verteilten Umgebungen tun ihr Übriges: Eine Mehrheit der Befragten von 58 Prozent gab an, Daten zwischen einem und fünf Standorten zu sichern. Immerhin 8 Prozent gaben an, dass sie mehr als 26 Websites sichern müssten. Diese Komplexität und das Datenvolumen, die von Backup-Administratoren verwaltet werden müssen, erklären, weshalb sich die meisten Organisationen für eine Multi-Site-Unterstützung bei der Suche nach einem Backup-Anbieter entscheiden.

Doch damit nicht genug: Eine breite Palette an Systemen und Software müssen die Unternehmen durch Backups schützen.

Die beliebtesten Datentypen in EMEA-Organisationen sind laut Umfrage:
>>
Datenbanken (94 Prozent)
>> E-Mail (76 Prozent)
>> Proprietäre Anwendungsdaten (66 Prozent)

Auf der Infrastrukturseite nannten die Befragten eine Vielzahl von Systemen:
>>
Windows Server (95 Prozent)
>> File Server (75 Prozent)
>> VMware (58 Prozent)
>> Linux Server (52 Prozent)
>> Microsoft Hyper-V (39 Prozent)
>> Desktop-/Mobile PC (38 Prozent)

Um den Überblick über die IT-Umgebung zu behalten, ist für jeden Backup-Administrator ein einziger vertrauenswürdiger Backup-Anbieter, der alle Datentypen und Systeme unterstützen kann, ein attraktives Angebot.

Alle Befragten gaben an, dass ihre Standorte und Systeme durch Backups geschützt sind. Bei den Backup-Funktionen sortierten die Teilnehmer auf einer Relevanzskala von 1 (gar nicht wichtig) bis 5 (sehr wichtig) die Stabilität der genutzten Produkte und Systeme ganz oben ein (4,52). Gefolgt von der dateibasierten Wiederherstellung (4,39), technischem Support (4,28), der Möglichkeit, alles in der IT-Umgebung - virtuell, physisch, SaaS - zu schützen (4,27) sowie den Kosten (4.14). Schlusslichter der Beliebtheitsskala bildeten Cloud-/Disaster Recovery, Anzahl der verfügbaren Einsatzmöglichkeiten (Purpose-Built Backup Appliance, Software, Virtual Appliance) sowie die Möglichkeiten einer Offsite-Replikation (Cloud-Storage, Site-to-Site/private, AWS, Azure).

Kein Daten-Backup in der Cloud
Mit einer großen Überraschung wartete die Umfrageergebnisse allerdings auf: Obwohl die Cloud grundsätzlich in vielerlei Hinsicht akzeptiert scheint, setzt die Mehrheit von 64 Prozent der befragten europäischen Organisationen beim Daten-Backup mitnichten auf die Wolke. Zudem hielten es nur 57 Prozent für "wichtig" oder "sehr wichtig", Backup-Workloads zwischen Standorten oder in die Cloud replizieren zu können.

Die Frage, ob Pläne bestünden, Anwendungen in die Cloud zu verschieben, beantworteten 51 Prozent der Befragten mit "nein". Der Rest überlegt noch oder hat es bereits umgesetzt (5 Prozent).

Ein effektives Daten-Backup schlägt vor, dass Unternehmen nach der 3-2-1-Regel sichern sollten:
>>
3 Kopien (mindestens)
>> 2 verschiedene Umgebungen (Cloud, On-Premises etc.)
>> 1 Kopie offline speichern

Malware einschließlich Ransomware zielt oft auf Backup-Server ab und kann sich über logische Domänen ausbreiten. Deshalb ist es wichtig, dass Unternehmen eine sichere, "luftüberwachte" Kopie ihrer Daten außerhalb des Standorts für Disaster Recovery-Zwecke haben. Die Cloud stellt dabei eine relativ einfache Möglichkeit dar.

Eine Frage des Vertrauens
Die Umfrage lässt vermuten, dass ein Cloud-basiertes Backup bei vielen IT-Verantwortlichen immer noch eine Vertrauensfrage ist. Unternehmen, die bereits Backups in die Cloud erstellt haben, zogen dafür bezeichnenderweise private Clouds vor (32 Prozent). Die Vorstellung, dass Public Clouds wie AWS oder Azure und Drittanbieter für Backups irgendwie "weniger sicher" sind, könnte mitunter dazu führen, dass Unternehmen drohenden Datenverlusten stärker ausgesetzt sind, wenn weniger Backups in die Cloud erfolgen.

Zu viel Vertrauen in Office 365
Während die meisten Unternehmen behaupteten, keine Pläne zur Migration ihrer Anwendungen oder Dateidienste in die Public Cloud zu verfolgen, scheint dies für E-Mails nicht zu gelten. Demnach sagten 59 Prozent, dass sie entweder bereits migriert seien, dies derzeit täten oder dies planten. Dabei scheint Office 365 – nach Angaben von 60 Prozent der Befragten - das bevorzugte E-Mail-Angebot zu sein. Doch es gibt ein Problem: 41 Prozent der Teilnehmer sagten, dass sie keine Lösungen von Drittanbietern für die Sicherung ihrer Office 365-Daten verwenden würden und sich ausschließlich auf den für sie erforderlichen Support auf Microsoft verließen.

Wenn es denn mal gut geht: Tatsächlich bietet Office 365 keinesfalls die Art von Backup-Support, die die meisten Organisationen benötigen. Für gelöschte E-Mails gibt es nur einen Papierkorb, der sich nach 93 Tagen leert - nicht genug, um die DSGVO-Regulierer bei einem schweren Ausfall zufrieden zu stellen. Die Gesetzgebung verlangt, dass Unternehmen "in der Lage sind, die Verfügbarkeit und den Zugang zu personenbezogenen Daten im Falle eines physischen oder technischen Vorfalls rechtzeitig wiederherzustellen". Unternehmen müssen ihre Implementierungen mit einer Cloud-to-Cloud-Backup-Lösung von Drittanbietern als dringende Priorität auffassen.

Indem die Mehrheit der europäischen Unternehmen offensichtlich auf eine Kombination verschiedener Backup-Lösungen setzt, häufig über mehrere Standorte hinweg, riskieren sie viel. Im Krisenfall macht es solch eine Strategie nur allzu oft schwierig, Dateien zeitnah wiederherzustellen. Dagegen bieten Cloud-integrierte Lösungen einfaches Testen der Disaster-Recovery-Strategie und im Notfall die rasche Rückkehr zum Normalbetrieb. (Barracuda Networks: ra)

eingetragen: 08.04.19
Newsletterlauf: 03.05.19

Barracuda Networks: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

  • FinOps Services and Cloud Optimization

    Im Geschäftskundenmarkt nimmt die Heterogenität der Cloud-Nutzung kontinuierlich zu. Selbst bei IaaS- und PaaS-Themen setzen die meisten Kunden bereits auf mehrere Hyperscaler. Gegenüber Managed Service Providern legen sie Wert darauf, dass diese über eine umfassende Expertise zu allen großen und bekannten Hyperscalern verfügen. Dabei wächst der Wunsch, flexibel zwischen verschiedenen Public Cloud-Angeboten wechseln zu können, wenn bessere Cloud-KI-Leistungen, attraktivere Preise oder eine höhere Compliance dies nahelegen.

  • Umfassender Blick auf die Cloud-Landschaft

    In der rasant fortschreitenden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Cloud-Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Genau hier setzt die aktuelle Studie "Professional User Rating: Cloud Business Solutions 2025" (PUR CBS) von techconsult an. Mehr als 3.200 Anwendungs-Expertinnen und -Experten haben ihre Meinung zu den von ihnen genutzten Cloud Business Solutions abgegeben und damit die diesjährigen Champions und High Performer gekürt.

  • Aufbau einer Cloud-basierten Infrastruktur

    SoftwareOne Holding hat die Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" veröffentlicht. Sie zeigt, dass Unternehmen jeder Größe, insbesondere mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Dollar, durch IT-Kostenoptimierung gezielt Innovationen vorantreiben können.

  • Umsetzung der KI-Strategie und -Projekte

    Riverbed gab die Ergebnisse für den Fertigungssektor der Riverbed Global AI & Digital Experience Survey bekannt. Die Studie ergab, dass zwar eine hohe Begeisterung für KI besteht - 92 Prozent der Befragten in der Fertigungsindustrie bestätigten, dass KI eine der obersten Prioritäten der Unternehmensleitung ist, und 92 Prozent stimmten zu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil bietet -, aber nur 32 Prozent der Hersteller sind vollständig darauf vorbereitet, KI-Projekte jetzt umzusetzen, 5 Prozent weniger als der Branchendurchschnitt.

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen