Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Outsourcing ist nicht gleich Outsourcing


IT-Outsourcing nicht ohne Misstöne: Viele Anwender mit aktivem Outsourcing klagen über intransparente Leistungsprozesse und eine unklar definierte Servicequalität
Nicht überall herrscht helle Freude über die konkreten Ergebnisse des Outsourcing in den letzten zwei Jahren


(02.02.11) - Das IT-Outsourcing ist zwar in den Unternehmen inzwischen angekommen, sorgt nach einer Erhebung der Ardour Consulting Group aber längst nicht überall für Zufriedenheit. So klagen viele Anwender mit aktivem Outsourcing über intransparente Leistungsprozesse und eine unklar definierte Servicequalität. Auch die gewünschten wirtschaftlichen und qualitativen Effekte der Auslagerung von IT-Funktionen sind häufig nicht ausreichend erfüllt worden.

Der Erhebung des Beratungshauses zufolge besteht für das IT-Outsourcing eine relativ große Zustimmung. 31 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass intern eine durchgängig hohe Akzeptanz besteht. Bei weiteren 41 Prozent ist sie ebenfalls hoch, weist jedoch gewisse Vorbehalte auf. In allen anderen Firmen ist von einer labilen Akzeptanz die Rede (16 Prozent) oder es bestehen sogar sehr kritische Positionen (12 Prozent) gegenüber der Auslagerung. Obwohl sich die positiven Bewertungen deutlich in der Mehrheit befinden, warnt der Ardour-Geschäftsführer Dr. Jakob Rehäuser vor einer generalisierenden Einschätzung.

"Outsourcing ist nicht gleich Outsourcing", verweist er darauf, dass diese Durchschnittswerte nicht gleichermaßen für die gesamte Bandbreite der ausgelagerten Dienstleistungen gelten. "Je komplexer die Services sind, desto weniger zufrieden sind die Anwender im Regelfall", berichtet er aus seinen Beratungserfahrungen. So sei etwa ein reines Hosting wegen vergleichsweise einfacher und sehr standardisierter Anforderungen im Regelfall recht unproblematisch für die Kunden, beim Application Management beispielsweise sehe die Sache aber schon ganz anders aus. "Hier bestehen nach unseren Beobachtungen mehrheitlich eher schlechte Erfahrungen", gibt Rehäuser zu bedenken, "weil hier viel intensivere Schnittstellen und Kommunikationsbeziehungen zum Nutzer und zum Geschäft bestehen."

Allerdings herrscht sowieso nicht überall helle Freude über die konkreten Ergebnisse des Outsourcing in den letzten zwei Jahren. Vor allem innovative Impulse erfolgten nach Meinung von fast jedem zweiten befragten IT-Manager nicht in der erwarteten Weise. Und auch die Kostenersparnisse und Qualitätssteigerungen werden von einem Drittel nicht mit guten Noten bewertet.

Als Ursache der nicht wunschgemäß erfüllten Ziele fallen insbesondere konzeptionelle Schwächen im Zusammenspiel zwischen Provider und Anwender ins Auge. So nennen 45 Prozent der Befragten, dass die Leistungsprozesse nicht transparent genug sind. Ähnlich viele vermissen genaue Definitionen der Servicequalität. Aber auch die Folgen einer mangelhaften Transition scheinen viele noch zu spüren. Zu den weiteren Kritikpunkten in der Outsourcing-Praxis gehören die aufwändige Kommunikation mit den Dienstleistern und ihr zu reaktives Verhalten. Drei von zehn Unternehmen beklagen zudem ein begrenztes Leistungsvermögen auf der Providerseite, ein Viertel sah sich außerdem mit unerwarteten Kostensteigerungen konfrontiert.

"Diese Ergebnisse zeigen, dass die Outsourcing-Idee noch längst kein Selbstläufer ist und es gute Gründe gibt, die Auslagerung nicht generell mit dem Etikett einer modernen und Nutzen stiftenden IT-Strategie zu versehen", betont der Ardour-Geschäftsführer Rehäuser. Im Gegenteil, die Quote von 28 Prozent unzufriedenen Outsourcing-Kunden sei ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein Optimierungsbedarf bestehe. Nachdem zuletzt eine von Kostenmotiven getriebene Auslagerungswelle stattgefunden habe, wäre seiner Ansicht nach nun eine Phase der Konsolidierung hilfreich, damit die Unternehmen ihre Sourcing-Strategien kritisch überprüfen und gegebenenfalls neu definieren könnten.

Dass man sich Zeit für neues Denken nehmen sollte, zeige auch ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Mehr als jedes zweite befragte Unternehmen hat sich noch nicht mit der Frage beschäftigt, welche Auswirkungen Cloud auf die eigenen Sourcing-Strategien haben kann. (Ardour Consulting Group: ra)

Ardour Consulting Group: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Cloud und KI sind unbestreitbare Game Changer

    Tenable, das Unternehmen für Exposure Management, gab die Veröffentlichung ihres "Tenable Cloud AI Risk Report 2025" bekannt, in dem festgestellt wurde, dass cloudbasierte KI häufig vermeidbaren toxischen Kombinationen ausgesetzt ist, die sensible KI-Daten und -Modelle anfällig für Manipulationen, Datenübergriffe und Datenlecks machen.

  • Menschliches Versagen die Hauptursache

    Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren.

  • Auslöser für Cloud-Zweifel sind steigende Kosten

    Flexera, Anbieterin von SaaS-Managementlösungen für Cloud und hybride IT-Infrastrukturen, hat den 2025 State of the Cloud Report veröffentlicht. Die Umfrage unter mehr als 750 IT-Verantwortlichen zeigt die Cloud an einem kritischen Wendepunkt: Unternehmen stellen ihre Strategie bezüglich des Managements ihrer Cloud-Kosten auf den Prüfstand und scheinen eine Neuorientierung in Angriff zu nehmen.

  • Übernahme von IT- und Geschäftsprozessen

    Die digitale Transformation schreitet vielerorts nur schleppend voran - und dies trotz wachsender Investitionen und hoher Transformationsbereitschaft. So geben 36 Prozent der Teilnehmer einer neuen Lünendonk-Studie an, dass sich ihre bisherigen Digitalisierungsmaßnahmen nicht wie erhofft auszahlen. Gleichzeitig fehlen intern oft die nötigen Fachkräfte, um Innovationen konsequent voranzutreiben und Prozesse nachhaltig zu transformieren. Vor diesem Hintergrund stehen Managed Services vor dem strategischen Durchbruch.

  • FinOps Services and Cloud Optimization

    Im Geschäftskundenmarkt nimmt die Heterogenität der Cloud-Nutzung kontinuierlich zu. Selbst bei IaaS- und PaaS-Themen setzen die meisten Kunden bereits auf mehrere Hyperscaler. Gegenüber Managed Service Providern legen sie Wert darauf, dass diese über eine umfassende Expertise zu allen großen und bekannten Hyperscalern verfügen. Dabei wächst der Wunsch, flexibel zwischen verschiedenen Public Cloud-Angeboten wechseln zu können, wenn bessere Cloud-KI-Leistungen, attraktivere Preise oder eine höhere Compliance dies nahelegen.

  • Umfassender Blick auf die Cloud-Landschaft

    In der rasant fortschreitenden Welt der digitalen Transformation stehen Unternehmen vor der Herausforderung, die richtigen Cloud-Lösungen für ihre individuellen Bedürfnisse auszuwählen. Genau hier setzt die aktuelle Studie "Professional User Rating: Cloud Business Solutions 2025" (PUR CBS) von techconsult an. Mehr als 3.200 Anwendungs-Expertinnen und -Experten haben ihre Meinung zu den von ihnen genutzten Cloud Business Solutions abgegeben und damit die diesjährigen Champions und High Performer gekürt.

  • Aufbau einer Cloud-basierten Infrastruktur

    SoftwareOne Holding hat die Studie "Driving Business Outcomes through Cost-Optimised Innovation" veröffentlicht. Sie zeigt, dass Unternehmen jeder Größe, insbesondere mit einem Umsatz zwischen 500 Millionen und 5 Milliarden Dollar, durch IT-Kostenoptimierung gezielt Innovationen vorantreiben können.

  • Umsetzung der KI-Strategie und -Projekte

    Riverbed gab die Ergebnisse für den Fertigungssektor der Riverbed Global AI & Digital Experience Survey bekannt. Die Studie ergab, dass zwar eine hohe Begeisterung für KI besteht - 92 Prozent der Befragten in der Fertigungsindustrie bestätigten, dass KI eine der obersten Prioritäten der Unternehmensleitung ist, und 92 Prozent stimmten zu, dass sie einen Wettbewerbsvorteil bietet -, aber nur 32 Prozent der Hersteller sind vollständig darauf vorbereitet, KI-Projekte jetzt umzusetzen, 5 Prozent weniger als der Branchendurchschnitt.

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen