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Damit Datenfluss nicht ins Stocken gerät


Deutschland tritt europäischem Bioinformatik-Netzwerk bei
Wanka: "Nutzung von Big Data in den Lebenswissenschaften verbessern"


Der Einzug moderner computergestützter Technologien hat die Lebenswissenschaften grundlegend verändert. In biomedizinischen Laboren werden heute in kurzer Zeit große Datenmengen erhoben, etwa bei der Sequenzierung des menschlichen Genoms. Die intelligente Verknüpfung und Nutzung dieser wachsenden Datenmengen eröffnen große Chancen für Wissenschaft und Gesellschaft. Gleichzeitig stellt Big Data Forscher vor neue Herausforderungen: Wie können die heterogenen Datenpakete sinnvoll verwaltet und ausgewertet werden? Was tun, wenn passende IT-Systeme zur Datenanalyse im eigenen Labor fehlen? Wie lässt sich die Sicherheit der Inhalte gewährleisten?

Lösungen hierzu bietet die europäische Forschungsinfrastruktur für lebenswissenschaftliche Daten und Informationen "Elixir", der Deutschland im August 2016 beigetreten ist. "Elixir" ist ein auf nunmehr 19 Staaten in Europa und Israel verteiltes Netzwerk. Ziel ist die Koordination, Integration und nachhaltige Bereitstellung von Daten, Infrastrukturen und Dienstleistungen für Wissenschaft und Wirtschaft.

Mit dem Beitritt stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Lebenswissenschaften in Deutschland in doppelter Hinsicht: Die internationale Einbindung vergrößert die Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Forschungsstandortes. Zudem eröffnet die Mitwirkung im europäischen Steuerungsgremium Deutschland die Möglichkeit, eigene Interessen einzubringen und bei der Gestaltung der europäischen Informationsinfrastruktur mitzuwirken.

"Die bessere Nutzung von Big Data in den Lebenswissenschaften trägt wesentlich dazu bei, unser Gesundheitssystem für die Zukunft zu stärken. Werden Daten aus der biomedizinischen Forschung intelligenter und besser als bisher miteinander verknüpft, beschleunigt dies die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien für Krankheiten entscheidend", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Europaweit unterstützt "Elixir" Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Analyse großer Datenmengen. "Das Netzwerk soll dabei helfen, die einzelnen Datensammlungen, ihre Qualitätssicherung sowie das Aufbewahren der großen Datenmengen aus dem lebenswissenschaftlichen Bereich zu koordinieren. Das ist sehr wichtig, denn ohne gutes Netzwerk geht es nicht: Der Datenfluss kommt ins Stocken", erklärt "Elixir"-Direktor Niklas Blomberg.

Das Netzwerk "Elixir" besteht aus einem zentralen Knotenpunkt, der als administratives und technisches Zentrum dient. Dieser koordiniert die nationalen Knoten der Mitgliedsstaaten. In Deutschland wird das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur - de.NBI die Rolle des nationalen "Elixir"-Knotens übernehmen. Mit dem Aufbau des de.NBI-Netzwerks seit 2015 hat das BMBF den Grundstein für die deutsche "Elixir"-Mitgliedschaft gelegt. (Bundesministerium für Bildung und Forschung: BMBF: ra)

eingetragen: 25.08.16
Home & Newsletterlauf: 14.09.16

Meldungen: Nachrichten

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    Cloud Computing verbreitet sich immer mehr. Auch der Einsatz von Clouds in Schulen hat ein großes Potenzial. Bislang greifen vor allem zahlreiche Onlinedienstleistungen auf Cloudlösungen zurück, indem sie Speicherplatz, Rechenleistung und Software aus einem Rechnernetzwerk nutzen, anstatt eine entsprechende Infrastruktur vor Ort aufzubauen. Das schreibt die FDP in ihrer Kleinen Anfrage (19/7681).

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    Für die Möglichkeit der Auslagerung von Leitsystemen der Bahnen (U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn, Zahnradbahn sowie andere Bahnsysteme) in eine Cloud interessiert sich die AfD-Fraktion. In einer Kleinen Anfrage (19/5695) verweisen die Abgeordneten darauf, dass in der Schweiz die Gornergratbahn als erstes Bahnunternehmen ihr gesamtes Leitsystem in eine Cloud ausgelagert habe.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

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    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

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    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

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    Künstliche Intelligenz (KI) markiert aktuell einen wichtigen Wendepunkt für die Technologiebranche. Die in den 1950er Jahren von John McCarthy geprägt Technik hat sich jahrzehntelang hauptsächlich im Hintergrund weiterentwickelt, bis die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT den Durchbruch brachte.

  • Bitkom zum KI-Aktionsplan

    Bitkom begrüßt den KI-Aktionsplan des BMBF. Schon heute ist Deutschland in der Forschung rund um KI sehr gut aufgestellt und es ist richtig, sie weiter auszubauen. Wie diese Initiative des Forschungsministeriums in die Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz eingebettet werden soll, bleibt hingegen offen.

  • Digitale-Dienste-Gesetz deutlich homogener

    Das Gesetz über digitale Dienste (Digital Service Act, DSA) wurde im November 2022 im EU-Parlament verabschiedet und soll zusammen mit dem Gesetz über digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) in den kommenden Jahren die Standards für einen sichereren und offeneren digitalen Raum für Nutzer sowie gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen innerhalb der EU setzen.

  • Berater lassen Texte oft von ChatGPT schreiben

    Seit das Unternehmen OpenAI Ende 2022 sein Programm ChatGPT für die allgemeine kostenlose Nutzung freigeschaltet hat, ist um das Thema künstliche Intelligenz (KI) ein Hype entstanden. Auch die Beraterszene hat den Nutzen solcher Chat-Programme wie ChatGPT für sich erkannt - zu Recht, denn mit ihnen lassen sich sehr schnell und einfach zumindest erste Entwürfe solcher Werbetexte wie Blogbeiträge, Werbeschreiben oder Post für die Social Media generieren, die man dann weiterbearbeiten kann.

  • Unabhängiger Datenschutz für freie Anbieterwahl

    Es gibt viele Gründe für Unternehmen, den Cloud-Anbieter zu wechseln, ganz gleich ob von oder zu großen oder kleineren Anbietern. Einer der häufigeren Gründe ist neben der unterschiedlichen Servicepalette sicherlich die Preisgestaltung der Cloud-Anbieter. Beispielsweise hat Microsoft für seine Cloud-Dienstleistungen seit April 2023 im Euroraum signifikante Preissteigerungen eingeführt, die Unternehmen dazu veranlassen könnten, über einen Anbieterwechsel nachzudenken

  • Keine Erfüllung der Muss-Kriterien

    In einem Positionspapier skizzieren die obersten deutschen Datenschützer, wie sie sich Souveräne Clouds vorstellen. Ihre Forderungen sind begrüßenswert, gehen aber nicht weit genug, bedauert Holger Dyroff, Co-Founder und COO von ownCloud.

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