KI-basierte Cloud-Observability im Blick


Studie: Laterale Bewegung bei Cyberangriffen bleibt schwer erkennbar und offenbart kritische Sichtbarkeitslücken
Trotz hoher Investitionen in Sicherheitstechnologien erlebten 86 Prozent der deutschen Unternehmen im vergangenen Jahr einen Cybervorfall mit lateraler Bewegung



Illumio hat den Global Cloud Detection and Response Report 2025 veröffentlicht. Grundlage des Reports ist eine weltweite Befragung von 1.150 Führungskräften aus dem Bereich Cybersicherheit – darunter 150 aus Deutschland. Die Ergebnisse machen deutlich: Laterale Bewegung bleibt eine der gefährlichsten und am schwersten zu erkennenden Vorgehensweisen moderner Cyberangreifer und legt schwerwiegende Defizite bei Sichtbarkeit, Erkennung und Reaktion offen.

Laut der Studie erlebten 86 Prozent der befragten deutschen Organisationen im vergangenen Jahr einen Sicherheitsvorfall mit lateraler Bewegung – mit durchschnittlich 6,6 Stunden Ausfallzeit pro Vorfall. Als größte Herausforderungen bei der Erkennung lateraler Bewegungen nennen deutsche Teilnehmer mangelnde Fähigkeit zur Interpretation sicherheitsrelevanter Daten sowie die fehlende Korrelation von Verhaltensmustern zwischen Cloud- und On-Premise-Umgebungen. Dies unterstreicht den hohen Bedarf an echter kontextualisierter Observability.

Zentrale Ergebnisse für Deutschland:

Cloud Detection and Response (CDR) ist weit verbreitet, aber kaum zufriedenstellend:
88 Prozent der deutschen Organisationen setzen CDR-Tools ein, doch 91 Prozent stoßen dabei auf erhebliche Herausforderungen. Zu den größten Herausforderungen zählen fehlender Kontext zur sinnvollen Priorisierung von Warnmeldungen und die Überlastung durch eine Flut von Alarmen – ein deutliches Signal für den Bedarf an effektiveren, kontextstarken CDR-Lösungen.

Sichtbarkeit fehlt dort, wo sie am wichtigsten ist:
83 Prozent der Befragten geben an, hybride Kommunikationsströme zu überwachen, 75 Prozent beobachten den Ost-West-Traffic. Trotzdem fehlt bei 38 Prozent des Netzwerkverkehrs der nötige Kontext für eine fundierte Analyse. Diese fragmentierte Sichtbarkeit führt dazu, dass mehr als die Hälfte der lateralen Bewegungen nicht erkannt werden.

Alarmmüdigkeit auf Rekordniveau:
Sicherheitsteams in Deutschland erhalten durchschnittlich 2.416 Alarme pro Tag – mehr als in jedem anderen untersuchten Land. 73 Prozent der deutschen Führungskräfte sagen, ihre Teams erhalten mehr Alarme, als sie effektiv untersuchen können – der internationale Durchschnitt liegt bei 67 Prozent.

Verpasste Alarme haben messbare Auswirkungen:
93 Prozent der befragten deutschen Organisationen hatten bereits Sicherheitsvorfälle, die auf verpasste oder nicht untersuchte Warnmeldungen zurückzuführen sind. Im Durchschnitt benötigen deutsche Organisationen 12,6 Stunden, um ein durch eine verpasste Warnmeldung verursachtes Problem zu erkennen – was leicht über dem globalen Mittelwert von 12,1 Stunden liegt. Weitere Folgen von verpassten oder nicht untersuchten Warnmeldungen sind Burnout in den Teams (26 Prozent) und Downtime (21 Prozent).

Fehlalarme belasten Sicherheitsoperationen massiv:
Deutsche Sicherheitsteams verbringen durchschnittlich 13,5 Stunden pro Woche mit der Bearbeitung von Fehlalarmen – verursacht durch unzureichende Netzwerksichtbarkeit, schlecht konfiguriertes Alert-Tuning und fehlenden Kontext. 79 Prozent geben an, dass dies ihre Fähigkeit beeinträchtigt, sich auf echte Bedrohungen zu konzentrieren und 30 Prozent berichten, dass dies zu verspäteten oder ausbleibenden Reaktionen auf Angriffe geführt hat – hier liegt Deutschland deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 21 Prozent.

Ausblick: KI und ML als Schlüssel für Breach Containment
Mit Blick auf das Jahr 2026 setzen deutsche Sicherheitsteams verstärkt auf KI-basierte Cloud-Observability, auf Weiterbildung der Mitarbeitenden sowie auf den Zero-Trust-Ansatz.

Die Top-Sicherheitsprioritäten für 2026 in Deutschland sind:
>> Verbesserung der Cloud Detection and Response (37 Prozent)
>> Ausbau KI-/ML-gestützter Fähigkeiten (32 Prozent)
>> Weiterqualifizierung und Talentgewinnung (32 Prozent)
>> Ausbau und Stärkung der Zero-Trust-Architektur (30 Prozent)

"In der heutigen dynamischen Bedrohungslage ist Echtzeit-Sichtbarkeit kein Nice-to-have – sie ist absolut essenziell", erklärt Andrew Rubin, CEO und Gründer von Illumio. "Im hybriden Netz ist es entscheidend, auf einen KI-gestützten Network Security Graph zu setzen und Breach Containment in den Mittelpunkt zu stellen – das ist die einzige skalierbare Strategie. KI-gestützte Observability muss mehr leisten als nur erkennen: Sie muss Bedrohungen schnell finden und sofort wirksam verhindern, dass sie sich ausbreiten."

Forschungsmethodik
Die Studie wurde von Vitreous World im Auftrag von Illumio zwischen dem 1. und 13. August 2025 durchgeführt. Befragt wurden 1.150 IT- und Cybersicherheitsentscheider sowie zentrale Meinungsführer in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Australien, Brasilien und Japan. (Illumio: ra)

eingetragen: 06.11.25

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Meldungen: Security-Studien

  • Einsatz generativer KI-Tools

    OpenText hat die Ergebnisse ihrer vierten jährlichen Global Ransomware Survey veröffentlicht, inklusive länderspezifischer Erkenntnisse für Deutschland. Befragt wurden knapp 1.800 IT-Sicherheitsverantwortliche und Führungskräfte. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Spannung zwischen wachsendem Vertrauen und steigenden Risiken: Das Vertrauen in die eigene Ransomware-Abwehr nimmt zu, gleichzeitig wachsen die Sorgen über KI-basierte Angriffe und Schwachstellen bei Drittanbietern.

  • Reaktion auf E-Mail-Bedrohungen

    Barracuda Networks hat eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Unternehmen, die länger als neun Stunden benötigen, um auf eine E-Mail-Sicherheitsverletzung zu reagieren, zu 79 Prozent häufiger Opfer eines Ransomware-Angriffs werden. Der Email Security Breach Report 2025 zeigt zudem, dass die meisten der befragten Unternehmen (78 Prozent weltweit, 79 Prozent im DACH-Raum) in den vergangenen zwölf Monaten eine E-Mail-Sicherheitsverletzung erlebt haben. Der Report basiert auf den Ergebnissen einer internationalen Studie, die Barracuda in Zusammenarbeit mit Vanson Bourne durchgeführt hat. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 2.000 IT- und IT-Sicherheitsverantwortliche in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

  • KI bringt Dynamik ins Spielfeld

    Die Angriffe werden raffinierter, die Abwehr intelligenter: Laut der aktuellen IT-Sicherheitsumfrage des eco - Verbands der Internetwirtschaft e. V. schätzen für das Jahr 2025 88 Prozent der befragten IT-Sicherheitsfachleute die Bedrohungslage als hoch oder sehr hoch ein. Gleichzeitig reagieren Unternehmen zunehmend strategisch: Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zum zentralen Werkzeug, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und die eigene Widerstandskraft zu stärken.

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