IoCs (Indicators of Compromise)


Managed-Detection-and-Response-Experten und Bitdefender Telemetrie bestätigen Exploits der "ToolShell"-Sicherheitslücke
Angriffe unter anderem in Deutschland, den Niederlanden, USA und Kanada - Handlungsempfehlungen und Indicators of Compromise


Die Experten von Bitdefender bestätigen, dass Hacker aktiv die Remote-Code-Execution-(RCE)-Schwachstelle CVE-2025-53770 ausnutzen. Die Sicherheitsexperten beobachteten Angriffe in zahlreichen Ländern – darunter in Deutschland, Schweiz und Österreich sowie in den Niederlanden, den Vereinigten Staaten, Kanada, Mexiko, Südafrika und Jordanien. Bitdefender hat in einer ersten technischen Analyse Anzeichen für diese Attacken - IoCs (Indicators of Compromise) veröffentlicht.

Neben dem dringend notwendigen sofortigen Update empfehlen die Experten die Rotation der ASP.NET-Maschinen-Schlüssel, um kompromittierte Schlüssel zu devalidieren. Aktuell sollten IT-Sicherheitsverantwortliche unbedingt ausführbare Prozessketten über w3wp.exe -> cmd -> powershell encodedcommand sowie das Anlegen verdächtiger .aspx-Dateien beobachten: Solche Vorgänge sind deutliche Hinweise auf eine Attacke. Präventiv spielen eine verbesserte Erkennung von Angriffen auf Endpunkte und eine Segmentierung sowie Überwachung der Geräte am Netzwerk-Edge eine wichtige Rolle.

Hacker nutzen die Schwäche der Microsoft-SharePoint-Server für eine nicht authentifizierte Remote Code Execution. Die in the wild beobachteten Attacken exfiltrieren ASP.NET-Keys (insbesondere ValidationKey und DecryptionKey). Dafür implementieren sie bösartige ASP.NET-Webshells, um die sensiblen krpytograhischen Schlüssel zu extrahieren. Diese gestohlenen Schlüssel verwenden die Hacker, um _VIEWSTATE-Payloads zu entwerfen und mit einer Signatur zu versehen. SharePoint-Server akzeptieren diese dann als legitim. Hacker haben damit einen persistenten Zugriff auf die Opfer-IT und sind in der Lage, ihre Kommandos auszuführen.

Eine ausführliche Analyse bietet Bitdefender unter
https://www.bitdefender.com/en-us/blog/businessinsights/bitdefender-advisory-rce-vulnerability-microsoft-sharepoint-server-cve-2025-53770ce . (Bitdefender: ra)

eingetragen: 27.08.25

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Meldungen: Cyber-Angriffe

  • Infiltrationsmethoden von Hackern

    "Sie hacken nicht mehr, sie loggen sich ein" ist ein oft zitierter Satz zu zeitgenössischen Infiltrationsmethoden von Hackern - und das mit Recht: Im Juni verkaufte ein Mitarbeiter eines Software-Dienstleisters für Banken seine Logindaten für 920 Dollar an Cyberkriminelle. Die Hacker wussten genau, wen sie bestechen mussten, denn mit seinen Zugangsdaten und der Verbindungen der Firma zu diversen Finanzhäusern waren sie in der Lage, sechs Banken auf einmal zu infiltrieren und dabei 140 Millionen Dollar zu entwenden. Ein lukratives Tauschgeschäft für die Drahtzieher, das keinen Bankraub mit Skimasken und Schusswaffen erforderte. Für den Raubzug selbst mussten sie kaum vor die Tür gehen; lediglich einmal, um den Mitarbeiter vor einer Bar abzufangen und ihn für den Coup einzuspannen.

  • Chinesische Hacker nutzen KI

    Cyberwarfare ist zu einer unmittelbaren Bedrohung geworden. Staatlich unterstützte Bedrohungsakteure wie Volt Typhoon und Salt Typhoon haben es schon seit Jahren auf kritische Infrastrukturen abgesehen. Laut dem neuesten Bericht von Armis, "Warfare Without Borders: AI's Role in the New Age of Cyberwarfare" sind mehr als 87 Prozent der weltweiten IT-Entscheidungsträger über die Auswirkungen von Cyberwarfare besorgt. Weltweit nennen IT-Entscheider durchweg drei dominierende staatlich unterstützte Bedrohungen: Russland (73 Prozent), China (73 Prozent) und Nordkorea (40 Prozent). Insbesondere glauben 73 Prozent, dass Bedrohungsakteure aus China das größte Risiko darstellen.

  • Malware in Dokumenten

    Die Digitalisierung des Finanzsektors und die Verarbeitung großer Mengen sensibler Daten machen Finanzdienstleister zunehmend zur Zielscheibe für Cyberkriminelle. Angreifer setzen dabei auf bewährte Methoden wie Social Engineering, Phishing oder Ransomware, um Systeme zu kompromittieren, Informationen abzugreifen, Unternehmen zu erpressen oder Betriebsstörungen zu verursachen. Besonders häufig wählen sie Angriffspfade, die sich im Arbeitsalltag etabliert haben. Mit Malware infizierte Dokumente stellen immer noch eine oft unterschätzte Bedrohung dar. Der folgende Beitrag erläutert die Gefahr, die von diesem Angriffsvektor ausgeht und wie ein mehrschichtiger Schutzansatz die Cybersicherheit im Finanzumfeld stärken kann.

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