Sie sind hier: Startseite » Markt » Unternehmen

Rechenzentrumsstrategie des Bundes


eco Verband legt 5-Punkte Plan für zukunftsfähigen Datacenter-Standort vor
Energieeffizienzauflagen überarbeiten und wettbewerbsfähige Stromversorgung sicherstellen - Ohne Rechenzentren keine digitale Transformation


Die Rolle von Rechenzentren für den Wirtschaftsstandort Deutschland wird nicht zuletzt durch die wachsende Nachfrage nach Rechenleistung für KI immer wichtiger. Bereits im Jahr 2023 ergab sich durch Rechenzentrumsnutzung eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft. Für Forschungs- und Anwendungsszenarien im Bereich Künstlicher Intelligenz ist ein funktionierendes Ökosystem digitaler Infrastrukturen, bestehend aus Rechenzentren, Colocation- und Cloud-Anbietern sowie Internetaustauschknoten, unerlässlich. Deutschlands Anteil an den weltweiten IT-Kapazitäten hat in den letzten zehn Jahren deutlich abgenommen. Zwischen 2015 und 2024 ist der Anteil der in den Rechenzentren in Deutschland installierten Server am Weltmarkt von 3,5 Prozent auf knapp 2,5 Prozent gesunken.

"Die Regierung muss deshalb jetzt auch durch konkrete Deregulierungen und Entlastungen zeigen, dass sie es ernst meint mit der Stärkung des Standorts – denn wer schon die normalen Rechenzentren nicht glaubwürdig unterstützt, der muss mit Gigafactories erst gar nicht anfangen”, sagt Dr. Béla Waldhauser, Sprecher der unter dem Dach des eco Verbands der Internetwirtschaft gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen. Es ist notwendig, positive Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Rechenzentren zu schaffen. Die Bundesregierung hat daher eine Rechenzentrumsstrategie angekündigt.

"Eine stabile Investitionsgrundlage erfordert eine Rechenzentrumsstrategie, die klare und attraktive Bedingungen, insbesondere in Bezug auf Energieversorgung, Infrastruktur und einheitliche regulatorische Vorgaben sowie Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen, garantiert. Gleichzeitig muss in einer solchen RZ-Strategie eine klare Trennung zu den Anforderungen von Cloud-Services erfolgen, die zwar auf der Recheninfrastruktur basieren, sich jedoch vor allem auf Datenhoheit, Interoperabilität und Marktzugang konzentrieren", so Waldhauser.

eco formuliert fünf Kernforderungen an eine Rechenzentrumsstrategie des Bundes:
Konkret fordert eco, dass die Bunderegierung die bestehenden verschiedenen Geschäfts- und Betriebsmodelle in der Rechenzentrumsbranche berücksichtigt. "One Size fits all funktioniert hier tatsächlich nicht", so Waldhauser. "Geschäftsmodellabhängig können Standortfaktoren, Sicherheitsanforderungen sowie Beeinflussbarkeit der IT-Komponenten signifikant variieren. Die Berücksichtigung unterschiedlicher Betriebseigenschaften bei der Entwicklung einer übergreifenden Rechenzentrumsstrategie ist daher von entscheidender Bedeutung."

Zentral ist aus Sicht des Verbands auch eine Überarbeitung des bestehenden Regulierungsrahmens in Bezug auf Energieeffizienz und Abwärmenutzung. Dieser sollte sich an den bestehenden EU-Standards orientieren und gemeinsam mit der Branche zeitnah evaluiert werden.

Drittens muss die Bunderegierung eine integrierte Infrastrukturplanung vorantreiben, die Rechenzentren sinnvoll in Strom- und Wärmenetze einbindet. Eine enge Verzahnung mit der kommunalen Wärmeplanung ist hier ebenfalls von immenser Bedeutung.

Viertens fordert eco eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren inklusive der Flächennutzungsplanung und der Umweltgenehmigung von Rechenzentren.

Zentral ist aus Sicht des Verbands außerdem die Versorgung von Rechenzentren mit bezahlbarem und grundlastfähigem Strom. Die Strompreise in Deutschland müssen wettbewerbsfähig im internationalen Vergleich gestaltet sein. Das heißt, es müssen zum einen beihilferechtliche Vorgaben überarbeitet werden, um Entlastungen zu ermöglichen. Zum anderen muss auch der Zugang zu Stromnetzanschlusskapazität gewährleistet sein.

"Rechenzentren sind das Fundament für digitale Leistungsfähigkeit als auch digitaler Souveränität sowie für einen wettbewerbsfähigen und resilienten Wirtschaftsstandort Deutschland. Eine Rechenzentrumsstrategie des Bundes sollte daher im Dialog mit der Branche sowie eng verzahnt mit Ländern und Kommunen entwickelt werden, bestehende Hürden und Wettbewerbsnachteile konsequent abbauen und die Rechenzentrumsbranche am Standort Deutschland nachhaltig stärken", so Dr. Béla Waldhauser. (eco: ra)

eingetragen: 18.09.25


Meldungen: Unternehmen

  • Cloud-Edge-Konzepte und Datenräume

    Der eco - Verband der Internetwirtschaft e. V. und die IndustryFusion Foundation haben eine weitreichende Kooperation vereinbart, um den Ausbau digitaler Infrastrukturen und souveräner Datenräume für industrielle Anwendungen in Europa voranzutreiben. Im Mittelpunkt steht die gemeinsame Weiterentwicklung von Open-Source-Datenräumen, Edge-/Cloud-Infrastrukturen sowie interoperablen Standards für Industrie 4.0.

  • Zusammenarbeit zwischen Qlik und AWS

    Qlik, Anbieterin für Datenintegration, Datenqualität, Analysen und KI, hat die AWS Generative AI Competency erhalten. Damit unterstreicht Qlik seine Vorreiterrolle bei der Bereitstellung praxisnaher KI-Lösungen für Unternehmen. Die Anerkennung würdigt die strategische Zusammenarbeit mit Amazon Web Services (AWS) und belegt den nachweislichen Erfolg bei der Implementierung sicherer, skalierbarer und effektiver generativer KI-Lösungen.

  • Engagement für zukunftsweisende Branchenlösungen

    Devoteam, Premiumpartner für digitale Transformation, setzt auf Wachstum und Innovation. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet und integriert zwei hoch spezialisierte Einheiten der affinis Group in ihr Portfolio: Enerhym GmbH, spezialisiert auf Cloud-Lösungen für SAP, KI-getriebenes Consulting, sowie IT-Transformation Services im Energiesektor und Collogia IT Services, mit innovativer Expertise in Managed Services für das SAP- und Microsoft-Ökosystem.

  • Maßgeschneiderte Digital Banking-Lösungen

    GFT Technologies steht an der Spitze der "Spark Matrix 2025 für Digital Banking Services" und erreicht die Bestnote für Servicequalität. Diese Auszeichnung im neuen Bericht des Analystenhauses QKS Group unterstreicht die Führungsrolle von GFT bei der Umsetzung maßgeschneiderter, KI-gestützter Banktransformation.

  • Rechenzentrumsstrategie des Bundes

    Die Rolle von Rechenzentren für den Wirtschaftsstandort Deutschland wird nicht zuletzt durch die wachsende Nachfrage nach Rechenleistung für KI immer wichtiger. Bereits im Jahr 2023 ergab sich durch Rechenzentrumsnutzung eine zusätzliche Bruttowertschöpfung von rund 250 Milliarden Euro für die deutsche Volkswirtschaft. Für Forschungs- und Anwendungsszenarien im Bereich Künstlicher Intelligenz ist ein funktionierendes Ökosystem digitaler Infrastrukturen, bestehend aus Rechenzentren, Colocation- und Cloud-Anbietern sowie Internetaustauschknoten, unerlässlich. Deutschlands Anteil an den weltweiten IT-Kapazita?ten hat in den letzten zehn Jahren deutlich abgenommen. Zwischen 2015 und 2024 ist der Anteil der in den Rechenzentren in Deutschland installierten Server am Weltmarkt von 3,5 Prozent auf knapp 2,5 Prozent gesunken.

  • Sicherheit und europäische Exzellenz

    Ionos und die Nobix Group geben eine Partnerschaft bekannt. Ziel dieser Zusammenarbeit ist, skalierbare IT-Umgebungen mit Fokus auf Sicherheit, Datenschutz und -souveränität auf- und auszubauen. Ionos liefert im Rahmen der Kooperation souveräne, sichere und leistungsfähige Cloud-Umgebungen für kleine und mittlere Unternehmen. Nobix ergänzt mit umfangreichen Beratungs-, Migrations- und Betriebsservices.

  • Deutschland ist größter SaaS-Markt in Europa

    Silke Kanes ist neues Mitglied im Vorstand des eco Verbands der Internetwirtschaft e.V. Sie wurde am 29. August 2025 von der Mitgliederversammlung gewählt. Die bestehenden Vorstände Oliver Süme, Klaus Landefeld, Norbert Pohlmann und Felix Höger wurden in ihrem Amt bestätigt. Oliver Süme bleibt Vorstandsvorsitzender.

  • Aufbau eines starken Fundaments

    NorthC, regionale Anbieterin von Datacenter in Nordwesteuropa, hat den Abschluss ihrer Akquisition von sechs Rechenzentren der Colt Technology Services bekanntgegeben. Zum 1. September 2025 übernahm NorthC den Betrieb der Standorte in Frankfurt, Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf sowie Amsterdam in den Niederlanden.

  • Steigende Nachfrage nach Managed Services

    GTT Communications ist von der Information Services Group (ISG), einem globalen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen, zum "Managed SD-WAN Leader" in Deutschland ernannt worden. Bereits das dritte Jahr in Folge erhält GTT die Auszeichnung von ISG. Das unterstreicht die Innovationskraft, die Marktpräsenz und das umfassende Produkt- und Serviceangebot von GTT.

  • Cyberabwehr nachhaltig stärken

    Controlware wurde im Rahmen der aktuellen Studie "ISG Provider Lens: Cybersecurity - Services and Solutions 2025" als "Leader" ausgezeichnet. Das international renommierte Marktforschungsinstitut würdigte Controlware bereits zum fünften Mal in Folge in den Kategorien "Technical Security Services", "Next-Gen SOC/MDR Services" sowie "Next-Gen SOC/MDR Services (Midmarket)". Darüber hinaus erreichte Controlware erstmals die Spitzenplatzierung als "Leader" im Bereich "Strategic Security Services".

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen