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Handwerksbetriebe und Cloud Computing


"Cloudwerker" des BMWi: Die beteiligten Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände arbeiten an der Konzeption und Umsetzung einer Plattform nach dem SaaS-Modell
Konzept für einen Cloud Computing-Service zur gemeinsamen Dokumentenerstellung, etwa bei der Angebots- oder Rechnungsstellung


(26.03.12) - In der Wirtschaft ist Cloud Computing längst angekommen, kleine und mittlere Handwerksbetriebe nutzen die flexiblen IT-Dienste jedoch noch selten. Im Projekt "Cloudwerker", das im Technologieprogramm "Trusted Cloud" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gestartet ist, entwickeln drei Arbeitsgruppen des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit Partnern aus Industrie und Forschung eine sichere und offene Service-Plattform zur Unterstützung von Geschäftsprozessen in Handwerksbetrieben.

Beim Cloud Computing befindet sich ein Teil der IT-Infrastruktur nicht mehr auf dem lokalen Rechner, sondern der Nutzer erhält ihn, dynamisch an seinen Bedarf angepasst, als Service über ein Netzwerk. Die Bandbreite der Dienste reicht von virtualisierter Hardware wie Speicherplatz und Rechenleistung (Infrastructure-as-a-Service, IaaS) über Plattformen und Entwicklungsumgebungen (Platform-as-a-Service, PaaS) bis hin zu Software-Paketen und Anwendungsprogrammen (Software-as-a-Service, SaaS). Für Cloud Computing-Lösungen für das Handwerk IT am KIT: Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler arbeiten an einer Service-Plattform zur besseren IT-Anbindung kleiner und mittlerer Betriebe. Es ergeben sich so neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kunden. Kleine und mittlere Handwerksbetriebe greifen bisher jedoch kaum auf IT-Unterstützung zurück. So können sie Optimierungspotenziale nicht nutzen, die in anderen Branchen bereits üblich geworden sind.

Hier setzt das Projekt Cloudwerker des BMWi an. Die beteiligten Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände arbeiten an der Konzeption und Umsetzung einer Plattform nach dem SaaS-Modell: Sie erlaubt es, unterschiedliche Softwarelösungen und handwerksspezifische Anwendungen zu individuellen Dienste-Paketen zusammenzustellen. So soll es auch für kleine Betriebe möglich sein, die Vorzüge elektronischer Kommunikation und Kollaboration zu nutzen. Service-basierte Angebote halten dabei den Aufwand für Anschaffung und Wartung gering, auftretende Probleme behebt ein IT-Dienstleister.

Die Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler des KIT übernehmen eine führende Rolle bei der Konzeption der Service-Plattform. Die Forschungsgruppe "Ökonomie und Technologie der eOrganisation" um Professor Stefan Tai am Institut für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren untersucht, wie durch geeignete Softwaredienste die Kooperation und Kollaboration zwischen Handwerksbetrieben sowie gegenüber Kunden verbessert werden kann. Außerdem entwickelt sie ein Konzept für einen Cloud Computing- Dienst zur gemeinsamen Dokumentenerstellung, etwa bei der Angebots- oder Rechnungsstellung, welcher Daten und Funktionen aus verschiedenen anderen Diensten der Plattform integriert und koordiniert. Dies vereinfacht die gemeinsame Auftragsabwicklung kleinerer Unternehmen und stärkt ihre Position im Wettbewerb.

Ein wesentlicher Punkt bei der Entwicklung der Plattform ist auch die sichere und einfache Nutzung der Cloud Computing-Services: Der Lehrstuhl für IT-Sicherheit von Professor Jörn Müller-Quade arbeitet im Projekt Cloudwerker an Sicherheitsmodellen und -techniken, die an die Aufgaben und Prozesse in Handwerksunternehmen angepasst werden. Daneben arbeitet die Gruppe an Methoden zur sicheren und vertraulichen Verarbeitung sensibler Daten wie Kunden- und Rechnungsinformationen. Professor Ralf Reussner und sein Lehrstuhl Software-Entwurf und Qualität befassen sich mit der Umwandlung bestehender einzelner Software-Architekturen in Multi-tenant-Systeme (dt. "Systeme für viele Nutzer"): Diese erlauben es, Anwendungen zentral in der Cloud anzubieten und verschiedenen Nutzern individualisiert zur Verfügung zu stellen.

Außerdem geht es darum, bereits lokal vorhandene Software-Lösungen wie ein Customer Relationship Management (CRM)-System oder ein ERP-System (Enterprise Resource Planning), eine Anwendung zur Unterstützung der Ressourcenplanung eines Unternehmens, reibungslos anzubinden. Beteiligt sind am Projekt Cloudwerker neben dem BMWi und dem Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (PTDLR) die Partner: CAS Software AG, 1&1 Internet AG, Haufe- Lexware GmbH & Co. KG, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Forum Soziale Technikgestaltung sowie der Baden- Württembergische Handwerkstag (BWHT). (KIT: ra)


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Meldungen: Unternehmen

  • Interaktion mit Public-Cloud-Compute-Services

    Leaseweb, Anbieterin von Cloud-Diensten und Infrastructure as a Service (IaaS), gibt einen wesentlichen Fortschritt in seinem Beitrag zu den wichtigen EU-Projekten von gemeinsamem europäischem Interesse für Cloud-Infrastrukturen und -Dienste (IPCEI-CIS) bekannt: Mit dem Projekt "European Cloud Campus" legt Leaseweb aktiv den Grundstein für eine souveräne europäische Cloud, um sensible Daten zu schützen, EU-Vorschriften einzuhalten und sicherzustellen, dass Europas digitale Infrastruktur nicht länger von US-Anbietern abhängig ist.

  • Engagement für Sicherheit & Compliance

    SailPoint, Anbieterin von einheitlicher Identitätssicherheit für Unternehmen, hat das C5-Testat (Cloud Computing Compliance Criteria Catalogue) des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erhalten. Damit erfüllt SailPoint offiziell die strengen Anforderungen an Datenschutz, Betriebssicherheit und den Schutz vor Cyberangriffen für Cloud-Dienste in Deutschland.

  • Edge-Gateway-Plattform & Managed TI-Services

    Ob TI-Gateway oder klassische TI-as-a-Service (TIaaS), Kommunikation im Medizinwesen (KIM) oder digitale Healthcare-Anwendungen: Die Zukunft des Gesundheitswesens liegt in der Bereitstellung von Managed Services. Um diese vertrauensvoll zu gestalten, arbeiten secunet, Deutschlands führendes Cybersecurity-Unternehmen, und Akquinet ab sofort zusammen.

  • Sichere Nutzung der Cloud

    Die Spezialistin für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen (CPS) Claroty zeigte auf der diesjährigen Hannover Messe, wie Industrieunternehmen das volle Potenzial der digitalen Transformation durch die sichere Nutzung der Cloud ausschöpfen können. Auf dem gemeinsamen Stand mit Amazon Web Services (AWS) (Halle 15, Stand D76) stellten hierfür die Experten das gemeinsam entwickelte Framework zum Schutz der Kommunikation zwischen Benutzern, Maschinen und Cloud-Workloads vor.

  • Anerkannter ITSM-Best-Practice-Standard

    "ServiceDesk Plus", die KI-gestützte Unified-Service-Management-Plattform von ManageEngine, eine Geschäftssparte der Zoho Corporation und führender Anbieter von IT-Management-Lösungen für Unternehmen, hat die ITIL-Zertifizierung für 14 IT-Service-Management-Anwendungsfälle (ITSM) erhalten. Diese Zertifizierung wird von PeopleCert, einem führenden internationalen Anbieter von Schulungen und Zertifizierungen vergeben und bedeutet, dass ManageEngine als Silber-Mitglied dem ATV-Programm von PeopleCert beitritt. Dies bestätigt noch einmal den Einsatz von ManageEngine, eine ITSM-Plattform zu entwickeln, die auf branchenweit anerkannten Best Practices basiert.

  • "Auditor"-Zertifizierung von Cloud-Diensten

    Nachdem der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) und Datenschutz-Aufsichtsbehörde LDI NRW bereits im Juni 2024 Auditor als Datenschutzzertifizierung gemäß Artikel 42 DSGVO anerkannt haben, ist jetzt der letzte Schritt zum Einsatz am Markt vollzogen. Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) hat die datenschutz cert GmbH als erste Zertifizierungsstelle akkreditiert. Diese Akkreditierung bestätigt, dass die datenschutz cert GmbH die Anforderungen für die Konformitätsbewertung von Cloud-Diensten erfüllt und somit berechtigt ist, die Datenschutzzertifizierung Auditor zu vergeben.

  • Einhaltung der Gaia-X-Labels

    CISPE (Cloud Infrastructure Services Providers in Europe) und Gaia-X integrieren das "CISPE Gaia-X Digital Clearing House" in das Gaia-X-Ökosystem. Dieser bedeutende Schritt ermöglicht es Cloud-Kunden, Dienste auszuwählen und zu erwerben, die nachweislich den im Gaia-X Compliance-Dokument (Release 24.11) beschriebenen Richtlinien entsprechen.

  • Erfolgsbilanz bei Java-Innovationen

    Azul Systems, ein Unternehmen, das sich zu 100 Prozent auf Java konzentriert, gab eine Dynamik für ihr kürzlich abgeschlossenes Geschäftsjahr bekannt - mit einem Anstieg der Neukundenbuchungen um 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Wachstum spiegelt die steigende Nachfrage von Unternehmen sowohl nach leistungsstarken Java-Plattformen als auch nach kostengünstigen, kommerziell unterstützten Java-Lösungen wider: Unternehmen versuchen, die Cloud-Kosten einzudämmen und sich von den Preis- und Lizenzierungsstrukturen von Oracle zu lösen.

  • Fortschritten bei der Cloud-Migration

    Unit4, Anbieterin von Cloud-basierten Unternehmensanwendungen für kunden- und mitarbeiterorientierte Organisationen, gab wichtige Meilensteine bekannt, die das Unternehmen erreicht hat. Zu diesen Entwicklungen gehören bedeutende Fortschritte bei der Cloud-Migration von Kunden, die Einführung einer neuen Stufe von Serviceangeboten und die Aufnahme neuer Führungskräfte in Schlüsselpositionen.

  • Best Practices aus der Fertigung

    Was, wenn Produktionsunternehmen ihren Zeit- und Kostenaufwand entlang der gesamten Wertschöpfungskette halbieren könnten: vom Materialeinkauf über die Logistik bis hin zur Buchhaltung? Als roter Faden vernetzt ein Cloud-ERP-System alle Geschäftsprozesse und verschlankt sie messbar. Fünf Unternehmen zeigen, wie sich das konkret in ihren Kennzahlen niederschlägt.

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