Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Daten nur verschlüsselt in der Cloud speichern


Datensicherheit in der Cloud: Best Practices gegen Man-in-the-Cloud-Attacken
Eine der umfassendsten Möglichkeiten, sich vor Bedrohungen wie MitC-Angriffen zu schützen, ist der Einsatz eines CASB


Von Anurag Kahol, CTO, Bitglass

Das Nutzen von Cloud Computing-Services gehört für die Mehrheit der Unternehmen längst zum festen Bestandteil der IT-Strategie. Die Möglichkeit des Datenzugriffs jederzeit und überall bringt zahlreiche Vorteile mit sich, allen voran verbesserte Flexibilität und erhöhte Produktivität. Die gestiegene Popularität dieser Dienste ist jedoch von böswilligen Akteuren nicht unbemerkt geblieben, was neue Arten von Cyberangriffen hervorgebracht hat. Eine Taktik, die in den vergangenen Jahren zunehmend zum Einsatz kam, ist der sogenannte "Man-in-the-Cloud" (MitC)-Angriff.

Wie funktionieren MitC-Angriffe?
Bei dieser Angriffsvariante wird versucht, ohne die erforderlichen Anmeldeinformationen Kontrolle über die Cloud-Konten der Opfer zu erlangen. Um darauf Zugriff zu erhalten, machen MitC-Angriffe sich Token des von Cloud-Anwendungen genutzten OAuth-Synchronisierungssystems zu Nutze. Die meisten gängigen Cloud-Dienste wie Dropbox, Microsoft OneDrive oder Google Drive speichern einen solchen Synchronisations-Token nach einer erfolgten Authentifizierung auf dem Gerät des Benutzers. Dies geschieht aus Gründen der Benutzerfreundlichkeit, denn der OAuth-Token erspart Benutzern bei jedem weiteren Anwendungszugriff die erneute Eingabe ihres Passworts – und ermöglicht auf diese Weise den Zugriff von überall aus. Letzteres ist ein wichtiges Detail, denn: Gelingt es einem Angreifer, auf ein Token zuzugreifen und dieses zu kopieren, kann er die Cloud des Opfers aus der Ferne infiltrieren. Und zwar auf eine Weise, die legitim erscheint und so Sicherheitsmaßnahmen umgeht.

Der einfachste Zugang zu einem Token führt über Social Engineering. Typischerweise geschieht dies durch Malware, die per E-Mail verbreitet wird. Einmal auf dem Gerät des Opfers ausgeführt, installiert diese Malware einen neuen Token, der zu einem Konto gehört, das der Angreifer erstellt hat. Den echten Token des Opfers verschiebt die Schadware in den Cloud-Synchronisierungsordner des Angreifers. Wenn das Gerät des Opfers das nächste Mal synchronisiert wird, werden die Daten des Opfers mit dem Konto des Angreifers synchronisiert. Dabei wird dem Angreifer der echte Token von dem Account des Opfers offenbart. An diesem Punkt kann die Malware dazu verwendet werden, den echten Account-Token wieder auf den Computer des Opfers zu kopieren und den bösartigen zu löschen. Damit sind alle Spuren des Sicherheitsverstoßes beseitigt, der Angreifer verfügt allerdings über den vollen Zugriff auf den Account des Opfers.

Geeignete Schutzmaßnahmen gegen MitC-Angriffe
Auf Grund seiner besonderen Art lässt sich ein MitC-Angriff mit herkömmlichen Endpoint- und Netzwerkschutzmaßnahmen nur schwer verhindern. Es gibt jedoch eine Reihe von Schritten, mit denen Unternehmen das Risiko, ein MitC-Opfer zu werden, weitgehend beseitigen können:

1. Regelmäßige Security-Trainings durchführen
Es klingt immer wieder einfach und ist dennoch so wirkungsvoll. MitC-Angriffe setzen auf Taktiken des Social Engineering, welche allerdings bei aufgeklärten und wachsamen Mitarbeitern deutlich weniger Erfolgsaussichten haben. Mit regelmäßigen Schulungen, in denen anschaulich über gängige Angriffstaktiken informiert wird, schaffen Unternehmen ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein bei ihrer Belegschaft. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeiter auf einen verdächtigen Link oder Anhang in einer Phishing-E-Mail klicken, sinkt damit deutlich.

2. Daten nur verschlüsselt in der Cloud speichern
Zwar kann die Verschlüsselung einen MitC-Angriff nicht verhindern, jedoch sorgt sie dafür, dass die Daten im Fall eines unautorisierten Zugriffs für den Angreifer unlesbar und damit unbrauchbar sind. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Keys für die Verschlüsselung nicht im selben Ziel-Cloud-Dienst gespeichert sind. Einem Sicherheitsverstoß im datenschutzrechtlichen Sinne kann mit Verschlüsselung vorgebeugt werden.

3. Multi-Faktor-Authentifizierung aktivieren
Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) ist ein weiterer einfacher, aber effektiver Weg, um die Bedrohung durch MitC-Angriffe zu minimieren. Diese Authentifizierungsfunktion ist sowohl bei führenden Cloud-Services wie Office 365 als auch speziellen Cloud-Sicherheitslösungen verfügbar. MFA fügt eine weitere Sicherheitsebene hinzu, die einen MitC-Angreifer, der nicht in der Lage ist, sich über einen OAuth-Token hinaus zu authentifizieren, leicht vereiteln kann.

4. Cloud Access Security Broker (CASB) nutzen
Eine der umfassendsten Möglichkeiten, sich vor Bedrohungen wie MitC-Angriffen zu schützen, ist der Einsatz eines CASB. CASBs regeln den gesamten Datenverkehr zwischen den Cloud-Apps eines Unternehmens und den Endgeräten. Sie ersetzen automatisch die OAuth-Token jeder App durch verschlüsselte Token, bevor sie an die Endpunkte weitergeleitet werden. Wenn ein Gerät versucht, auf eine Cloud-App zuzugreifen, wird der eindeutige, verschlüsselte Token dem CASB präsentiert, der ihn entschlüsselt und an die App weiterleitet. Falls der Token eines Benutzers durch den eines Hackers ersetzt wurde, schlägt die Validierung und Entschlüsselung am Proxy mit dem bösartigen Token fehl, worauf der Zugriff auf das Konto des attackierten Opfers verweigert und der Angriff zunichte gemacht wird.

Mit der Popularität der Cloud entstehen auch neue Angriffstechniken auf die dort abgelegten Daten. Für Unternehmen ist es deshalb essentiell, die Datensicherheit und damit verbundene Maßnahmen weiterzuentwickeln. Regelmäßige Mitarbeiterschulungen, kombiniert mit Sicherheitsmaßnahmen wie Verschlüsselung, Multi-Faktor-Authentifizierung und der Einsatz von Cloud Access Security Brokern sind wesentliche Schritte auf dem Weg zu einer datenzentrierten Sicherheitsstrategie.
(Bitglass: ra)

eingetragen: 14.02.19
Newsletterlauf: 01.03.19

Bitglass: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Sicher: Hybrid-Cloud mit Netzwerksichtbarkeit

    Helmut Scheruebl, Senior Sales Engineer bei Gigamon weiß: Die Vorteile einer Hybrid-Cloud-Infrastruktur haben ihren Preis und der heißt Komplexität. Eine solche IT-Landschaft ist die perfekte Möglichkeit für cyberkriminelle Hinterhalte. Dagegen gibt es eine Lösung: vollständige Sichtbarkeit auf den gesamten Datenverkehr. 82 Prozent der IT-Entscheider haben laut einer globalen Umfrage von Cisco in ihrem Unternehmen eine Hybrid-Cloud-Umgebung aufgebaut.

  • Vorbehalte keine Seltenheit

    ERP-Systeme sind der Booster für effiziente Geschäftsprozesse und die Produktivität von Unternehmen. Mit den steigenden Anforderungen an Produktivität, Effizienz und Budgetkalkulation sind ERP-Systeme auf dem wettbewerbsintensiven Markt allerdings auch auf Innovationen angewiesen.

  • Sicherheit und Compliance gewährleisten

    Die voranschreitende Digitalisierung hat eine neue Ära für Unternehmen und Institutionen in den verschiedensten Bereichen eingeläutet, in der die nahtlose Integration von hybriden Cloud-Umgebungen von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist.

  • Ist der Cloud-Traum schon ausgeträumt?

    Hypes und kurzfristig in den Himmel gelobte Trends sind in der IT-Welt nun wirklich nichts Neues. Dennoch sticht das Thema Cloud dabei so stark heraus, dass es vermutlich nur von dem neuen Heilsbringer KI noch übertroffen wird.

  • KI-Boom bringt Datenschutzbedenken mit sich

    Generative künstliche Intelligenz (KI) hat bereits zu radikalen Veränderungen geführt - und dies war erst der Anfang. In Zukunft sollten IT-Führungskräfte insbesondere die Chancen und Herausforderungen priorisieren, die durch generative KI entstehen - angefangen bei der Art und Weise, wie wir arbeiten, bis hin zur Bewertung von Talenten und der Interaktion mit Kunden.

  • Cloud-Gefahren & Maßnahmen zur Risikominderung

    Unternehmen nutzen heute verstärkt Multi-Cloud-Modelle. Damit steigt zum einen die Komplexität des Cloud-Managements. Zum anderen erhöhen sich aber auch die Anforderungen an die Sicherheit. CyberArk nennt vier typische Cloud-Risiken und zeigt, mit welchen Maßnahmen Unternehmen potenzielle Lücken und Schwachstellen beseitigen können.

  • Nutzung einer Cloud-Monetarisierungsplattform

    Mit dem Wechsel von der Cloud Solution Provider (CSP)-Plattform zum New Commerce Experience (NCE)-Modell ändert Microsoft das Verfahren für das Geschäft mit Service-Provider-Partnern. Die Umstellung beinhaltet Änderungen bei der Lizenzierung und führt eine einheitliche Abrechnungsplattform für Microsoft 365, Dynamics 365, Windows 365, Copilot und Power Platform ein.

  • Cloud-Services: Was es zu beachten gilt

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud Migration. Heißt konkret: In der Regel meint das den Weg vom lokalen Serverraum zum Rechenzentrum beziehungsweise Cloud-Anbieter.

  • Potential von WaaS zu entfalten

    Die Arbeitswelt entwickelt sich rasant weiter und hybride Arbeitsmodelle sind längst die Norm. In dieser dynamischen Landschaft ist die Art und Weise entscheidend, wie Mitarbeitende das Gerätemanagement ihres Arbeitgebers wahrnehmen.

  • Proaktive Ansätze senken Kosten

    Unternehmen setzen auf die Cloud, um ihren IT-Betrieb flexibler, effizienter und sicherer zu gestalten - dies wird auch 2024 so bleiben. Einige Unternehmen, die sich mit der Migration beeilt haben, wurden jedoch enttäuscht und stellen nun zukünftige Cloud-Investitionen in Frage.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen