Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

SAP-Serviceanbieter für Migrationen vorbereitet


Deutsche Unternehmen handeln bei SAP wenig strategisch
Studie: Aufgeschobene Umstellung auf SAP S/4 HANA und Zögern bei Innovationen prägen das Handeln


SAP liefert viele ihrer Innovationen nur noch über Cloud-Modelle aus. Deshalb überlegen viele Unternehmen, nicht einfach nur auf SAP S/4 HANA zu migrieren, sondern ihre IT-Landschaft sukzessive auf Cloud-Betriebsmodelle umzustellen. Dies meldet die neue Vergleichsstudie "ISG Provider Lens SAP Ecosystem Report Germany 2024", die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) veröffentlicht hat. In der Studie hat ISG die Portfolio- und Wettbewerbsstärke von 56 IT-Dienstleistern und Produktanbietern untersucht, die im deutschen Markt für SAP-Services und -Lösungen tätig sind.

Zugleich meldet der Anbietervergleich, dass SAP S/4HANA-Migrationen in Deutschland weiterhin in den meisten Fällen nur langsam vorankommen. "Hinzu kommt, dass SAP zum Beispiel bei den meisten KI-Anwendungen mittlerweile voll auf die Cloud setzt", sagt Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei ISG. "Für Deutschland beobachten wir allerdings, dass Unternehmen ihre Entscheidungen vergleichsweise kurzfristig und kostenzentriert angehen. Doch je länger Unternehmen die notwendigen strategischen Entscheidungen aussitzen, umso wahrscheinlicher werden Hauruck-Projekte, in denen die Verantwortlichen nur noch reaktiv handeln können." Dies sei sowohl bei großen wie bei mittelständischen Unternehmen der Fall.

SAP-Serviceanbieter sind für Migrationen gut vorbereitet
Die Serviceanbieter im SAP-Umfeld sind laut der ISG-Studie gut auf die verschiedenen Migrationsansätze vorbereitet. Mögliche Lücken im Beratungsangebot würden die Provider weiterhin konsequent schließen, sodass sich das Leistungsportfolio der führenden Anbieter immer mehr ähnelt. Dabei komme es weiterhin insbesondere auf Branchen-Know-how und tiefgehende Prozesskenntnisse an. Diese würden in immer umfangreicheren Best-Practice-Templates mit industriespezifischen Zusatzlösungen angeboten. Dies verkürze die Implementierungsrisiken und -zeiten erheblich, so ISG weiter.

Die ISG-Analysten haben zudem festgestellt, dass Kunden zunehmend globale Delivery Teams akzeptieren, nicht zuletzt, weil Brüche über Liefereinheiten oder Regionen durch harmonisierte Lieferansätze weiter abgebaut werden. Trotzdem bleibe die Vor-Ort-Präsenz ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Entsprechend würden die führenden Anbieter weiterhin in lokale Lieferzentren, in strategische Akquisitionen und in lokale Serviceteams investieren.

Bei HR-Lösungen von SAP behaupten sich auch kleinere Anbieter
Zum ersten Mal hat ISG in ihrer SAP-Studie den Teilmarkt der SAP SuccessFactors HXM Partner Services separat untersucht. Klassische HR-, Gehaltsabrechnungs- und Zeiterfassungssysteme werden oft noch on-premise betrieben. SAP bietet hier laut der Studie mittlerweile ernsthafte und eigenständige Public Cloud-Lösungen an. So könne die SAP SuccessFactors HXM Suite die Einführung standardisierter HR-Prozesse für die gesamte Belegschaft vorantreiben und die HR-Abläufe effizient, konsistent und skalierbar gestalten.

Dieser Teilmarkt weist den ISG-Analysten zufolge eine Besonderheit auf: In ihm behaupten sich sowohl große internationale als auch kleinere lokale Service-Provider. Grund dafür sei, dass Unternehmen in diesem Umfeld praktisch immer nationale sowie regionale Anforderungen und Gesetze abbilden müssen. Deshalb würden hier auch kleinere Anbieter konkurrenzfähig bleiben, welche die Nähe zu ihrer lokalen Kundschaft nutzen oder auch cloud-native denken können. Falls allerdings in größeren Lösungslandschaften auch andere HXM-nahe SAP-Lösungen wie zum Beispiel Fieldglass, Qualtrics oder die SAP Analytics Cloud zum Einsatz kommen, würden kleinere Anbieter an ihre Grenzen stoßen. Diese Portfoliobreite können, so ISG, meistens nur größere Provider aus einer Hand liefern.

Im Marktsegment "SAP SuccessFactors HXM Partner Services" hat ISG insgesamt 23 Anbieter untersucht. Sieben davon sehen die Marktforscher von ISG als "Leader", einen als "Rising Star."

Einstufungen
Die Studie "ISG Provider Lens SAP Ecosystem Germany 2024" bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 56 Anbietern in fünf Marktsegmenten (Quadranten): "SAP S/4HANA System Transformation – Large Accounts”, "SAP S/4HANA System Transformation – Midmarket", "SAP Application Managed Services", "Managed Cloud Services for SAP ERP" und "SAP SuccessFactors HXM Partner Services".

Die Studie stuft Accenture, All for One Group, Capgemini, Eviden (an Atos Business) und Infosys in jeweils vier Marktsegmenten als "Leader" ein, während NTT DATA, T-Systems und Wipro in je drei Quadranten als "Leader" bezeichnet werden. Cognizant und TCS sind "Leader” in jeweils zwei sowie Arvato Systems, CANCOM, DATAGROUP, Deloitte, HCLTech, Kyndryl, Pentos und Syntax in je einem Segment.

Zudem wird Tech Mahindra in zwei Marktsegmenten sowie Birlasoft, cbs, EPI-USE und Syntax in je einem Quadranten als "Rising Star" bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial.

Im Bereich "Customer Experience" wurde Infosys unter den SAP-Ecosystem-Anbietern als globaler "ISG CX Star Performer 2024" ausgezeichnet. Infosys hat in der ISG-Umfrage "Voice of the Customer" in Sachen Kundenzufriedenheit die höchsten Werte erzielt. Die Umfrage ist Teil des ISG Star of Excellence™-Programms, eines führenden Qualitätswettbewerbs für die Technologie- und Business-Services-Branche.

Über ISG Provider Lens
Die Studienreihe ISG Provider Lens™ Quadrant ist der einzige Anbietervergleich seiner Art, der empirische, datengetriebene Forschungs- und Marktanalysen mit praxisbasierten Erfahrungen und Beobachtungen des global agierenden Beratungsteams von ISG kombiniert. Unternehmen erhalten eine Fülle detaillierter Daten und Marktanalysen, die ihnen die Auswahl geeigneter Sourcing-Partner erleichtern. ISG-Berater wiederum nutzen die Berichte, um ihre eigenen Marktkenntnisse zu überprüfen und ISG-Geschäftskunden zu beraten. Die Studie untersucht derzeit weltweit operierende Anbieter, vor allem in Europa sowie in den USA, Kanada, Brasilien, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Skandinavien, den Niederlanden, Australien und Singapur/Malaysia. Weitere Märkte werden in Zukunft hinzukommen. Weitere Informationen zur ISG Provider Lens-Marktforschung bietet diese Webseite. (ISG: ra)

eingetragen: 20.08.24
Newsletterlauf: 01.10.24

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen