KI als Angriffsfläche


Künstliche Intelligenz revolutioniert nicht nur Geschäftsprozesse
KI-Sicherheit beginnt bei der Architektur – DeepSeek-R1 als Warnsignal


Von Richard Werner, Security Advisor bei Trend Micro

Künstliche Intelligenz revolutioniert nicht nur Geschäftsprozesse, sondern bringt auch neue, hochkomplexe Sicherheitsrisiken mit sich. Ein aktuelles Beispiel ist DeepSeek-R1, ein KI-Modell, das mit sogenanntem Chain-of-Thought (CoT) Reasoning arbeitet. Diese Methode soll die Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen verbessern, indem sie Denkschritte explizit offenlegt. Doch genau hier liegt die Schwachstelle: Unsere aktuelle Analyse zeigt, dass Angreifer diese Transparenz für gezielte Prompt-Attacken missbrauchen können.

Sie können durch gezielt formulierte Anfragen System-Prompts offenlegen, Sicherheitsmechanismen umgehen oder sich unberechtigten Zugriff auf sensible Daten verschaffen. Besonders besorgniserregend: In unseren Tests war der Erfolg solcher Angriffe in den Kategorien sensitive Datenexfiltration und unsichere Ausgabeerzeugung besonders hoch. Dies zeigt, dass Unternehmen, die generative KI einsetzen, nicht nur klassische Cybergefahren bedenken müssen, sondern auch neue Angriffsmethoden, die sich durch KI-spezifische Architekturen ergeben.

Was bedeutet das für Unternehmen?
>> KI-Modelle müssen sicherheitsorientiert entwickelt werden
: Transparenz ist wichtig, darf aber keine Einladung für Angreifer sein.
>> Regelmäßiges Red-Teaming ist unverzichtbar: Unternehmen sollten KI-Systeme kontinuierlich auf Schwachstellen testen – ähnlich wie bei klassischen IT-Security Audits.
>> Prompt-Härtung als neue Disziplin: Sicherheitsmechanismen, die KI-Modelle gegen manipulative Eingaben absichern, müssen Standard werden.

Die Forschung zu DeepSeek-R1 zeigt, dass KI nicht nur eine Waffe gegen Cyberangriffe ist, sondern auch selbst zur Angriffsfläche wird. Unternehmen, die KI-Technologien nutzen, müssen diese proaktiv absichern – bevor Cyberkriminelle es tun. (Trend Micro: ra)

eingetragen: 25.04.25

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