RisePro eine wachsende Bedrohung


Im Darknet liegen Daten von über 2 Millionen Bankkarten
26 Millionen Windows-Geräte mit Infostealern infiziert


Den Schätzungen der Experten von "Kaspersky Digital Footprint Intelligence" zufolge wurden in den Jahren 2023 und 2024 Daten von 2,3 Millionen Bankkarten im Darknet geleakt. Weiter zeigen die Analysen, dass bei jeder 14. Infektion mit einem Infostealer tatsächlich auch Kreditkarteninformationen gestohlen werden. Bereits 26 Millionen Windows-Geräte wurden über Stealer kompromittiert, 9 Millionen allein im Jahr 2024. Auch wenn weltweit bei weitem nicht einmal jede hundertste Bankkarte betroffen ist, dürften die im Darknet geleakten Daten zu 95 Prozent korrekt sein.

Infostealer extrahieren nicht nur Finanzinformationen, sondern auch Anmeldedaten, Cookies und weitere wertvolle Nutzerdaten. Sie werden dann in Form von Protokolldateien im Darknet angeboten. Die Infektion mit einem Infostealer erfolgt unbemerkt, indem Opfer schädliche Dateien, die als legitime Software – etwa als Cheat für ein Spiel – getarnt sind, herunterladen und ausführen. Die Verbreitung erfolgt beispielsweise über Phishing-Links, kompromittierte Websites oder schädliche Anhänge von E-Mails oder Messenger-Nachrichten. Betroffen sind sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen. In den Jahren 2023 und 2024 haben diverse Infostealer mindestens 26 Millionen Windows-Geräte infiziert.

"Die tatsächliche Anzahl infizierter Geräte dürfte aber noch weit höher liegen", erklärt Sergey Shcherbel, Experte bei Kaspersky Digital Foodprint Intelligence. "Denn Cyberkriminelle geben gestohlene Daten in Form von Protokolldateien oft Monate oder Jahre nach der Infektion weiter. Das heißt, Anmelde- und andere Daten tauchen im Dark Web erst im Lauf der Zeit auf. Je mehr Zeit verstreicht, desto mehr Infektionen aus Vorjahren können wir beobachten. Daher prognostizieren wir, dass die Gesamtzahl der Geräte mit einer Infostealer-Infektion im Jahr 2024 zwischen 20 Millionen und 25 Millionen liegen dürfte. Die Zahl der 2023 infizierten Geräte schätzen wir auf 18 Millionen bis 22 Millionen."

Aktuell aktive Infostealer: RedLine, RisePro und Stealc
Der im Jahr 2024 meistverbreitete Infostealer war RedLine. Allein auf ihn entfallen 34 Prozent aller Infektionen. RisePro, der 2023 nur für 1,4 Prozent aller Infektionen verantwortlich war, kam 2024 bereits auf 23 Prozent.

"Damit stellt RisePro eine wachsende Bedrohung dar", so Shcherbel. "Erstmals vor zwei Jahren entdeckt, scheint er jetzt Fahrt aufzunehmen. RisePro hat es vor allem auf Bankkartendaten, Passwörter sowie Wallet-Daten von Kryptowährungen abgesehen und verbreitet sich unter dem Deckmantel von Schüsselgeneratoren, Software-Cracks oder Spielmodifikationen."

Der sich ebenfalls rasch verbreitende Infostealer Stealc tauchte erstmals 2023 auf. Er konnte seinen Anteil von knapp 3 Prozent auf 13 Prozent im Jahr 2024 steigern. (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 08.05.25

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Cyber-Angriffe

  • Aufgaben einer DORA-Compliance lösen

    Der Digital Operational Resilience Act (DORA), welcher am 17. Januar 2025 in Kraft getreten ist, betrifft nicht nur Anbieter von Finanzdiensten, sondern auch deren IT-Dienstleister: Dazu gehören sowohl Partner und Distributoren, aber auch indirekte IT-Dienstanbieter, wie die Anbieter von IT-Sicherheitsplattformen. Der Kreis der Unternehmen, für die sich aus dem Gesetz neue Hausaufgaben ergeben, ist also größer als vermutet. Für alle ist DORA aber eine Chance, die Resilienz ihrer IT-Infrastruktur gegen Cyberangriffe jetzt zu erhöhen.

  • DSGVO und NIS2 gehen Hand in Hand

    Sieben Jahre ist es her, dass die DSGVO in Kraft getreten ist. Damit startete 2018 der Trend, IT-Prozesse strenger zu regulieren. Mit NIS2 führt die EU diesen Kurs resolut weiter, die Bundesregierung arbeitet an der Umsetzung und hat erst jüngst einen Referentenentwurf des BMI von Ende Juni 2025 bekanntgegeben. Auch wenn offen ist, wie NIS2 hierzulande ein Gesetz wird, das Ziel ist bereits klar: Die Infrastrukturen und digitalen Prozesse in Unternehmen sollen widerstandsfähiger sein. Ein langer Weg und Vorarbeit lohnen sich. Wer die Maßgaben der DSGVO schon jetzt entschlossen und zielstrebig verfolgt hat, um Datensicherheit und Datenschutz zu berücksichtigen, hat es leichter, wenn NIS2 auf die Agenda rückt.

  • Finanzieller Schaden und Reputationsverlust

    Die benutzerfreundliche Plattform von Instagram hat die Art und Weise stark verändert, wie Unternehmen mit ihren (potenziellen) Kunden in Kontakt treten. Diese Zugänglichkeit hat jedoch auch eine erhebliche Schwachstelle geschaffen: Instagram-Imitationen, eine wachsende Bedrohung, welche die Finanzen und den guten Ruf von Unternehmen ernsthaft gefährdet.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen