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Tech-Prognosen 2026


SaaS verschwindet nicht – aber es verändert sich
Software-as-a-Service ist nicht tot, aber Anwendungen werden zum unsichtbaren Rückgrat, das die Agenten antreibt


Prashant Ketkar, CTO bei Parallels, ist ein Vordenker im Bereich IT-Innovation und Technologieentwicklung. Hier wagt er einen Blick in die Zukunft der IT-Landschaft und zeigt auf, wie Künstliche Intelligenz, Automatisierung und neue Bereitstellungsmodelle die Art und Weise, wie Unternehmen ihre digitalen Infrastrukturen verwalten, grundlegend verändern werden. Ketkar analysiert die wichtigsten Trends und Herausforderungen, die Organisationen in den kommenden Jahren erwarten – von der zunehmenden Komplexität der IT-Umgebungen über neue Anforderungen an die Datensicherheit bis hin zur Weiterentwicklung von VDI und der Rolle von SaaS.

Prognose #1: Die komplexere IT-Landschaft erfordert KI und Automatisierung im IT-Management
Heute verwaltet die durchschnittliche IT-Abteilung bereits etwa hundert Anwendungen. Aber im Jahr 2026 wird diese Zahl nochmal dramatisch steigen. Das Erstellen von Apps und KI-gestützten Agenten wird so schnell und einfach, dass IT-Teams bald Tausende von ihnen verwalten könnten – einige davon werden langfristig bestehen, andere nur für Stunden oder Tage im Einsatz sein.

Diese Explosion an genutzten Tools macht IT-Umgebungen deutlich komplexer und erhöht dadurch die Risiken für IT-Sicherheit, Compliance und Datenmanagement. Um einen Schritt voraus zu sein, benötigen Organisationen Automatisierung und intelligente Tools. Mit ihnen können IT-Verantwortliche die Bereitstellung, Sicherung und Verwaltung von Anwendungen und Agenten über jede Plattform oder Cloud hinweg vereinfachen.

Die Zukunft von Cybersicherheit und IT-Management wird von diesem Gleichgewicht zwischen schneller Innovation und starker Kontrolle abhängen.

Prognose #2: Die zunehmende KI-Nutzung wird das Thema Datensicherheit neu definieren
In den kommenden Jahren wird eine der größten Sorgen für Unternehmen sein, was mit ihren Daten innerhalb der KI geschieht. GenAI-Modelle arbeiten in öffentlichen Cloud-Umgebungen mit praktisch unendlichem Speicher und Rechenleistung – sie können alles verarbeiten und sich alles merken, im Gegensatz zu Menschen, die eine begrenzte Kapazität und natürliche Vergesslichkeit besitzen.

Da KI immer tiefer in Geschäftssysteme integriert wird, muss sich die Cybersicherheit über traditionelle Grenzen hinaus weiterentwickeln. Neben dem Schutz von Daten durch sichere Anwendungsbereitstellungsmodelle benötigen Organisationen klare Richtlinien und Leitplanken, wie Anwender Daten nutzen und teilen dürfen.

Nutzer dürfen nicht davon ausgehen, dass diese Systeme eingegebene Informationen vergessen werden. Daher müssen Unternehmen sehr bewusst entscheiden, welche Daten in Modelle einfließen, wie sie innerhalb von Anwendungen verwaltet werden und wie sich verhindern lässt, dass sensible Informationen nach außen gelangen.

Cybersicherheit wird sich künftig nicht mehr allein auf den Schutz von Perimetern oder Endpunkten beschränken. Vielmehr wird sie darauf abzielen, zu verhindern, dass KI-Systeme Zugriff auf sensible, personenbezogene oder geschäftskritische Informationen erhalten.

Prognose #3: Die Zukunft von VDI – Bereitstellung von Apps und Agenten
KI beschleunigt den Wandel der Tech-Welt in rasantem Tempo - in einem Ausmaß, das wir seit Jahrzehnten in dieser Form nicht erlebt haben, deutlich schneller sogar als die Cloud-Revolution.

Deswegen wird sich auch traditionelles VDI verändern und es wird immer deutlicher, dass eine sichere und einfache Bereitstellung nicht nur von Anwendungen, sondern auch von Agenten an Bedeutung gewinnt.

Damit wird es zunehmend entscheidend, das Veröffentlichen, Bereitstellen und Verwalten dieser Anwendungen und Agenten mithilfe skalierbarer Automatisierung so einfach wie möglich zu gestalten. Die entscheidenden Fragen dabei lauten: Wie einfach ist eine Migration? Wie einfach und schnell lassen sich neue Anwendungen, Agenten und Desktops integrieren - mit weniger menschlichen Kontaktpunkten, aber größerer Kontrolle?

IT- und Entwickleragilität, Sicherheit und Management werden in dieser nächsten Phase der Anwendungs- und Agentenbereitstellung eine immer kritischere Rolle spielen.

Prognose #4: SaaS ist nicht tot – aber es tritt in den Hintergrund.
SaaS verschwindet nicht – aber es verändert sich. System-of-Record- und missionskritische Anwendungen wie Customer Relationship Management (CRM) und Datenbanken bleiben unerlässlich. Aber es gibt einen echten Wandel: Die Leute werden nicht mehr so viel Zeit direkt in ihren Apps verbringen.

Stattdessen schreiben sie Agenten über APIs, die sich mit diesen Anwendungen verbinden. Diese Agenten sind vielleicht nicht perfekt, aber sie übernehmen 70 Prozent oder mehr der Arbeit, die Nutzer früher manuell erledigten. In vielen Fällen müssen Nutzer die Apps nicht einmal selbst öffnen.

Dadurch werden einige Systeme im täglichen Arbeitsablauf weniger relevant – im Backend sind sie weiterhin wichtig, aber nicht mehr im Mittelpunkt. SaaS ist nicht tot, aber Anwendungen werden zum unsichtbaren Rückgrat, das die Agenten antreibt. Je weniger Leute über ihre Apps nachdenken, desto nahtloser funktionieren sie.

"In den kommenden Jahre wird es entscheidend für Unternehmen sein, sich auf eine dynamische, KI-getriebene Zukunft einzustellen. Die IT-Welt wird komplexer, flexibler und zugleich sicherheitskritischer", sagt Prashant Ketkar. "Automatisierung, intelligente Agenten und neue Bereitstellungsmodelle werden die Effizienz steigern, während klare Richtlinien und innovative Sicherheitskonzepte den Schutz sensibler Daten gewährleisten müssen.”

Ketkars Ausblick macht deutlich: Wer die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklung erkennt und aktiv gestaltet, wird im Wettbewerb der digitalen Transformation vorne mit dabei sein. (Parallels: ra)

eingetragen: 02.12.25

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